Austauschschüler in Deutschland: Langeweile pur

Ich bin Juan. Austauschschüler aus Mexiko. Und ja, ich bin jetzt in Deutschland. Ihr fragt euch bestimmt, wie es so ist – und ich kann euch sagen: Langweilig. Sehr langweilig.

Eigentlich wollte ich gar nicht nach Deutschland. Aber naja, manchmal macht man halt Dinge, die einem nicht wirklich Spaß machen, nur weil andere denken, es wäre eine „tolle Gelegenheit“. Die Leute hier sind nett, keine Frage, aber dieses ganze „kulturelle Abenteuer“ ist echt nicht mein Ding.

Zum Beispiel: Heute war ich mit meinen Gasteltern in einem Restaurant. Sie haben mir erzählt, dass es „so typisch deutsch“ ist und dass ich unbedingt die „deutsche Küche“ probieren muss. Ich dachte mir: Ja klar, ich freu mich schon auf die nächste Runde Sauerbraten und Kartoffeln – weil, wer liebt nicht Kartoffeln? 🙄

Während sie da saßen und mir von der Geschichte der deutschen Küche erzählten, dachte ich mir: Warum nicht einfach mal Tower War spielen? Das Spiel ist das Einzige, was mich hier irgendwie bei Laune hält. Also hab ich einfach mein Handy rausgeholt, die App geöffnet und mich voll auf mein Game konzentriert.

Natürlich hat das nicht lange gutgegangen. Meine Gasteltern gucken mich plötzlich mit so einem Blick an, als hätte ich gerade den ganzen Raum mit Sauerkraut übergossen. Der Gastvater sagt dann: „Juan, du bist nicht nach Deutschland gekommen, um an deinem Handy zu spielen. Du musst hier die Kultur kennenlernen.“ Ich hab ihn angeschaut, mein Handy weiter gehalten und einfach geantwortet: „Doch, genau deswegen bin ich hier. Für Tower War.“

Weißt du, was das Schlimmste daran ist? Die denken, sie könnten mir die deutsche „Kultur“ schmackhaft machen, aber ich bin einfach nicht interessiert. Diese ganzen Museen, Schlösser, alten Städte und Kirchen – ich versteh einfach nicht, was daran so besonders ist. Ja, sie haben Geschichte, aber für mich fühlt sich alles irgendwie gleich an. Es gibt keinen Fun-Faktor. Und die Pünktlichkeit der Deutschen? Ja, das ist auch so eine Sache. Es nervt mich schon, dass selbst das Essen immer genau auf die Minute geplant ist. Echt jetzt?

Das Einzige, was hier in Deutschland einigermaßen Spaß macht, ist mein Spiel. Und ich werde nicht zulassen, dass jemand mir das madig macht. Noch ein paar Wochen, dann bin ich wieder weg – und ganz ehrlich, ich freue mich darauf.

Die Leute hier sind nett, keine Frage. Aber das Land an sich? Es ist nicht mein Ding. Zu kalt, zu ruhig, zu... organisiert. Ich kann einfach nicht verstehen, wie man sich für so einen „Spießrutenlauf“ von einem Land entscheiden kann. Vielleicht finde ich irgendwann ein Land, das mehr meinen Vibe trifft. Aber bis dahin? Ich bleibe bei meinen Türmen.

Noch 68 Tage und ich bin zurück in Mexiko. Ich zähle jede Minute...

Kommentare (5)

Was für Pünktlichkeit der deutschen? Fahr mal mit der Bahn…

ich will mich nicht einmischen aber wenn ich mit der Bahn gefahren bin, war sie immer pünktlich da. Das einzige Problem war das Gedränge in der Bahn. Viel zu wenig Platz, zu viele Leute in einem Abteil. Da wurde ich auch mal gegen die Wand geschubst.

Wieso so viel Text???