Der andere 11. September: Militärputsch in Chile und US-Intervention

Einen wunderschönen guten Tag euch allen, die das lesen,

heute ist es wieder soweit. Der 11. September. Ein Jahrestag. Ein Tag, den wir nie vergessen werden.

Der 11. September 1973, als der demokratisch gewählte Präsident Chiles, Salvador Allende, durch das putschende Militär sowie Rechtsextreme und Terrorgruppen, unterstützt durch die USA, genauer gesagt die CIA, gestürzt wurde. Er überlebte diesen Tag nicht, sondern brachte sich im Präsidentenpalast selbst um, während dieser angegriffen wurde, um nicht in die Hände der Feinde zu gelangen. Das Motiv hinter dem Umsturz: Die Angst, dass linke Politik Erfolg haben könnte und der Sozialismus Allendes den Menschen hilft (hat er), da sonst, so wurde befürchtet, ganz Südamerika sozialistisch werden könnte. An Allendes Stelle trat dann eine brutale Diktatur unter Augusto Pinochet. Was dann geschah ist beispiellos: Müttern wurden ihre Kinder entrissen, man sagte ihnen, die Kinder seien gestorben. Manche ahnten, dass das gelogen war, auch, da sie ihre angeblich verstorbenen Kinder nicht sehen durften. Doch sie hätten hohe Strafen riskiert, wenn sie ihrem Unmut Luft gemacht hätten. Die Kinder wurden von Chile aus in alle Welt gebracht und zur Adoption freigegeben - ein lukratives Geschäft: Der Staat zahlt weniger (da weniger Leute da sind) und bekommt durch den Handel mit Kindern Geld. Wer nicht ins Bild passte - dazu genügte ein Engagement einige Jahre zuvor in, politisch linken Spektrum - wurde oftmals direkt in Folterlager gebracht. Es kam zu unvorstellbaren, unmenschlichen Szenarien, körperliche Misshandlung (Zehnägel herausreißen, Schläge, Tritte, etc), Ermordungen und anderen Taten wie dem Aussetzen der Gefangenen in der stundenlang brennenden Sonne der Wüste Chiles. Flucht war unmöglich, das umliegende Gebiet war vermint, man sah bei Winden manchmal Minen explodieren, und bis zum nächsten Ort konnte es schlicht zu weit weg sein, als dass man dort jemals lebendig angekommen wäre. In diesen Lagern sind in der Diktatur ca. 1.000 Menschen ermordet und ca. 30.000 Menschen gefoltert worden. Ein Verantwortlicher, ein General unter Pinochet, Walther Klug Riviera, lebt bis heute in Deutschland (bis 2019 in Rheinland-Pfalz). Er richtete unter Pinochet ein Folterlager im Süden Chiles ein. 2014 wurde deshalb ein Haftbefehl von Interpol gegen ihm gestellt. Daraufhin entzog er sich der Haftstrafe, indem er sich die deutsche Staatsbürgerschaft ausstellen ließ und nach Deutschland floh. Er wurde (bis heute) nicht nach Chile ausgeliefert.

Und in manchen Fällen mag das jetzt provokant rüberkommen, dass ich mich nicht auf den 11.09.2001 beziehe, bzw den schlimmen Anschlag, der an diesem Tag geschehen ist. Über den redet man eigentlich ausschließlich, wenn man vom „elften September“ spricht. Aber auch da: Wenn man als USA Leute in Asien scheiße behandelt, sich dann wundert, wieso die auf schlimme Ideen kommen, und dann aus „Rache“ (Vergeltung wegen der Vergeltung?) ein Land invasieren...naja. Und auch danach hört es ja nicht auf. Für jeden „versehentlich getöteten“ Zivilisten zahlten die USA und Partnerländer (Deutschland, Italien, etc), die dran beteiligt waren, ein paar tausend US-Dollar an die Hinterbliebenen. Ein Afghane ist also teilweise weniger wert gewesen als z.B. ein Hund, ein Auto o.ä. Sonderlich menschlich, diese Geste? Naja. Aber wenn jemand in den USA schlimme Dinge tut, ist die Welt direkt eine „andere“? Hm.

Was ich damit sagen will? Die USA sind keine Helden. Die USA sind Täter. (2001 waren sie natürlich Opfer, versteht mich nicht falsch)

Wie bereits Volker Pispers sagte: „Der Kanzler sagt, wir sollen nicht in einen oberflächlichen Antiamerikanismus abrutschen. Dabei ist meiner gar nicht oberflächlich.“

Kommentare (36)

Guter Text

Kommentar gelöscht von Mav

Hehe

idc, im going there pretty soon ig

"What I'm saying is, the US isn't a hero."

Face mcshooty

same bud

U dont go there pretty soon, believe me

Mav

U dont go there pretty soon, believe me

I'll be there eventually trust

But not that soon. I’ll go there eventually in a bit. But i’ve still got a bit time left

Mav

But not that soon. I’ll go there eventually in a bit. But i’ve still got a bit time left

are u dying bud D:

idk :0

That isnt the right place to chat. Anyways im getting off, get dinner

Mav

That isnt the right place to chat. Anyways im getting off, get dinner

yeah bye bud

Face mcshooty

never forget 9/11 😔

God bless America and are founding fathers 🇺🇲

Face mcshooty

God bless America and are founding fathers 🇺🇲

Fun fact… George Washington never wanted the USA to be a christian country.

Anonym

Fun fact… George Washington never wanted the USA to be a christian country.

oh I didnt know that

Face mcshooty

never forget 9/11 😔

I didnt

Face mcshooty

ur going to hell bruuuu lol

If you believe in hell, from your sight maybe yes. But idrc tbh

I aint reading allat

Is it abt kirk?

Was hat kirk mit 11. September zu tun?

Oogway

Is it abt kirk?

Oogway

Is it abt kirk?

Geht dadrum falls dus nd gelesen hast

Mav

Geht dadrum falls dus nd gelesen hast

😂

Anonym

😂

Jeder 8.-Klässler, wenn es um 9/11 geht:

Korrektur: Klug Rivierra wurde 2019 in Italien verhaftet und sitzt jetzt in Chile ein

Creed

Korrektur: Klug Rivierra wurde 2019 in Italien verhaftet und sitzt jetzt in Chile ein

Zehn Jahre Haft

Creed

Zehn Jahre Haft

Geschieht ihm recht. Wobei 10 Jahre noch nett sind (hierzulande; mit den Haftbedingungen in Chile kenne ich mich nicht aus).

Sehr guter Text, Creed. Dass Pinochet scheiße war, das hab ich zwar auch mitbekommen. Aber ich wusste bislang nichts darüber. Weder dass es ohne den Putsch den Leuten in Chile gut gegangen wäre, noch wie grausam die Diktatur tatsächlich war.

Creed

Jeder 8.-Klässler, wenn es um 9/11 geht:

Instagram Nutzer (Ich), wenn es um 9/11 geht: