Das Urteil des Richters

Annahme 1: Der Richter verhängt gegen den "Kinderschänder" 2 Jahre Freiheitsstrafe und setzt diese zur Bewährung aus.

Annahme 2: Der Richter findet die Tat 400 Mal schlimmer als einen Bankraub, weil a) Der Handlungsunwert der Tat des "Kinderschänders" 20 mal höher ist und b) Der Erfolgsunwert der Tat des "Kinderschänders" 20 mal höher ist.

Warum verhängt der Richter gegen den Bankräuber 5 Jahre Freiheitsstrafe?

Der Richter muss bei jedem Urteil gedanklich bei 80 Millionen Zeitungslesern sein.

Durch die Bestrafung des Bankräubers müssen 1.000 Mal so viele potentielle Täter (Zeitungsleser) vor der Begehung der Tat abgeschreckt werden.

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Erklärbär

Pass mal auf, du Held der Arbeit. Der "Witz" ist eigentlich keiner. Es geht darum, dass Richter Urteile fällen, die nicht immer logisch sind, weil sie Angst vor der öffentlichen Meinung haben. Stell dir vor, du wärst Richter und müsstest entscheiden, ob ein Bankräuber oder ein Kinderschänder schlimmer ist. Eigentlich müsste der Kinderschänder viel härter bestraft werden, aber wenn du den Bankräuber zu milde behandelst, kriegst du von der Zeitung eins auf den Deckel. Kapiert?

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