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Soooo nun kommt die Geschichte für den 3.12. Ein wenig spät aber besser als nie. Die Begegnung: Teil 1 (vom 3.12) Ich habe mir neulich ein Weihnachtsmannkostüm bestellt. Die Bäume draußen trugen zwar noch ihr volles Blätterkleid. Doch man kann ja nie wissen. Haben ist besser als brauchen. Bis Weihnachten war es noch ungefähr drei ein halb Monate hin, doch ich wollte halt auf Nummer sicher gehen. Es dauerte nicht lange, da kam das kleine Paket an, und ich wollte sofort probieren, ob mir dieser Anzug passt. Meine kleine dreijährige Tochter hielt ihren Mittagsschlaf und ich den Zeitpunkt für gekommen, das Paket zu öffnen. Ich holte also Messer und Schere und öffnete besagtes Paket. Alles war gut vorhanden. Wie in der Bestellung beschrieben. Die Mütze, der Mantel mit zusätzlicher Kapuze (Da stehe ich ja drauf), eine Brille, ein großer, großer Rauschebart, ja sogar ein Gürtel, ein Jutesack und ein aufblasbarer Bauch war drinnen. Ich holte alles raus, legte es sauber auf den Tisch und begutachtete jedes einzelne Stück für sich aufmerksam und akribisch. Alles war top in Ordnung. Gute Qualität für einen guten Preis. Ich zog mir meine Jogginghose aus und zog stattdessen die Weihnachtsmann-Hose an. Oben rum war sie ein bisschen sehr weit, ich hatte allerdings noch den aufblasbaren Gummibauch, den ich mir auch sofort aufblies und umhängte. Stiefel hatte ich noch im Schrank. Gute schwarze, teure Lederstiefel, die ich bisher nur einmal getragen hatte. Alsbald legte ich mir den Bart an und setzte die Mütze auf. Dann zog ich den großen schweren roten Plüschmantel an. Noch die Brille auf und fertig war der Weihnachtsmann.

Irgendwo hatte ich sogar noch weiße Handschuhe. Ich ging ins Schlafzimmer und schaute in die Schublade. Tatsächlich, dort waren sie! Ich holte sie heraus und zog auch sie an. Alles fühlte sich gut an. Es passte alles und mit Gummibauch saß es wie angegossen. Jetzt wollte ich es wissen. Irgendwo musste auch noch so eine kleine Hotel-Glocke sein, die ich mal habe auf eine meiner Reisen mitgehen lassen. Ich bückte mich, um an die unterste Schublade zu kommen, denn dort vermutete ich die Glocke. Mit Gummibauch gar nicht so leicht... Ich kramte und kramte und fand sie nicht. Ich stand mit dem Rücken zur Tür. Aber das nur am Rande... Ich suchte also und suchte und war ganz vertieft in meine Suche, dass ich gar nicht merkte, wie hinter mir etwas raschelte. Eine Tür klappte leise zu. Da! Da war die kleine Glocke! Erfreut holte ich sie heraus und begutachtete mich mit Glocke, Bart und Weihnachtsmannmantel von allen Seiten im Spiegel. Ich drehte und wendete mich, war ganz in diesem Eindruck des coolsten Weihnachtsmannes gefangen... und blieb abrupt stehen! Mein Blick erstarrte! Die Hand, welche die Glocke hielt, sank an die Hosennaht... Erschrocken, ja starr vor Schreck, schaute ich durch den Spiegel zur Tür und direkt in zwei kleine, ebenso erschrockene Kinderaugen. Stille. Zeitlos. Nur der laue Spätsommerwind raschelte in den Wipfeln der draußen stehenden Bäume. Ich schwitzte. Nicht nur wegen der 26° C im Schatten.

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