Erstes Kapitel

Kommentare (10)

Niemals Allein

Das schwarze Schaf

Er sitzt mir gegenüber und ich kann es noch nicht fassen. Es war das was ich schon immer wollte, aber dennoch bildet sich sein Klos in meinem Hals. Ich schluckt Zwei mal, aber er wollte einfach nicht verschwinden. ,,Es kann ja nicht jeder so perfekt sein wie Niklas“, murmel ich vor mich hin. ,,Was haben Sie gesagt?“, fragt mich Doktor Müller. ,,Nichts“. Ich versucht mich in einem lächeln. ,,Also Frau Pomerien ihr Noten Durchschnitt ist nicht so gut, dennoch denke ich das in ihn mehr steckt. Ich habe sehr lange nach gedacht, aber ich bin zu dem Entschluss gekommen das wir Sie leider nicht aufnehmen können.“, sagte er. Er lächelt mich traurig an und ich hätte ihm eine in die Fresse schlagen können. Solche Menschen hasse ich. Sie denken sie helfen mir und am Ende machen es sie noch schlimm. ,,Vielleicht mache ich doch lieber etwas anderes als Medizin.“, sage ich Schulterzuckend. Nur um 3 Sekunden später Rot anzulaufen. Es war ja auch ein bisschen bescheuert sich mit einem Durchschnitt von 2,4 ein Studium Platz an einer Uni zu wollen. Für ein Medizinstudium braucht man eigentlich ein 1,0 Abitur, aber die Universität bei der ich mich beworben habe, hat gesagt das sie mich auch nehmen würde, aber sich erst ein Bild von mir machen wollen. Ja und hier sitze ich. Ich bin eine Vollversagerin, diejenige die die Familientradition zerstört hat, das schwarze Schaf in der Familie. ,,Okay. Danke für ihr Bemühungen.“, meint ich und wollte endlich raus hier. ,,Ja, dann wünsche ich Ihnen noch viel Glück im Leben und vielleicht sehen wir uns irgendwann wieder.“, er stemmt sich mühsam vom Tisch hoch und ich stehe auch auf. Doktor Müller schiebt sich seine Unterlagen unter seinen Arm und hält mir die Tür auf. ,,Danke. Auf wiedersehen .“ , sage ich beim durch die Tür gehen. Ich sehe noch sein lächeln bevor er noch weiter in das Gebäude hinein geht. Meine Lunge schreit nach Luft und ich atme erleichtert auf als ich die schwere Tür der Universität Köln hinter mir lasse. Meine Schritte hallen von den Wänden der umliegenden Häuser wieder und mir läuft ein kalter Schauer den Rücken hinunter. Ich ziehe mein Handy aus der Hosentasche und schau wer mir alles geschrieben hat. Tiara hat mir ein Küsschen geschickt und in mir breitet sich Wärme aus. Sie tut so gut. Tiara ist mein beste Freundin, aber ein was habe ich was andere nicht haben, zu mindestens Niklas nicht. Ich bin beliebt. Mit einem Lächeln auf dem Lippen antworte ich ihr ebenfalls mit einem Herzen. Ich stecke mir meine Kopfhörer rein und mache mir meine Playlist an. Während im Hintergrund Roxette ihre Text schmettert laufe ich durch die Straßen und als Abba Dancing Queen singt ist es vorbei mit meiner Selbstbeherrschung. Abends um 8 sieht mich sowieso keiner und wenn wäre es mir egal. Ich singe während ich, leichtfüßig wie eine Elfe durch die Straßen tanze. Ich habe alles ausgeblendet. Es ist ja nicht so das ich gut tanzen kann, aber ich hatte mal Tanz Unterricht und etwas ist hängen geblieben. Die paar Menschen die jetzt noch unterwegs sind starren mich an, aber ich bewege mich an ihnen vor bei auf mein Haus zu. Ganz Plötzlich ist diese leichte Stimmung verflogen. Ich fummel um ständig meinen Schlüssel aus meiner Tasche und stehe unschlüssig vor der Tür. ,Soll ich rein gehen?‘, frage ich mich. ,Ja, Nein, Vielleicht‘. Bitte was?Das war nicht mein Gedanke oder? ,Klar gehe ich rein, es ist mein zu Hause‘ sage ich mir. Ich schließe dir Tür auf und eine Sticke Luft fliegt mir entgegen. Am liebsten würde ich die Tür einfach wieder Schließen, aber das geht nicht. Ich wage den ersten Schritt über die Tür Schwelle.

👍🏻