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[📖Geschichte📘]

Adventskerzengrab - Der 3. Advent

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Es ist Montag und ich höre eine Stimme, die sagt „Aufwachen“ und ich wache auf. Mit mulmigem Gefühl geh ich zur Schule. Was wohl alle über mich denken, nachdem was Freitag passiert ist? In der Schule angekommen, sehen mich alle an, als ich den Flur zu meinem Klassenzimmer entlang gehe. Es fühlt sich so unangenehm an.

Nach ein paar Tagen hat sich alles gelegt und die Leute sprachen über das nächste Thema: Ein Physiklehrer hat seiner Klasse gezeigt, wie man eine Bombe baut, daraufhin haben ein paar Schüler eine Toilette gesprengt. Aber egal, was mich eher beschäftigt ist, dass ich Jason die ganze Woche nicht gesehen habe. Ich hab doch nicht zu fest zugeschlagen, oder? Sonst war nichts los. Nur hab ich so ein komisches Gefühl, als würde etwas bei mir sein, wenn ich alleine bin...

Sonntag, 3. Advent. Ich ging wieder zu Annas Grab, doch wer ist da? Ich sah, wie Jason vor Annas Grab kniete und Tannenzweige hinlegte. Dann war er das, als ich vor 2 Wochen die Zweige schon gesehen hatte. Ich frage mich nur, warum? Ich gehe langsam auf ihm zu. Er sieht mich, sagt aber nichts und steht nur da. Ich sagte ihm „Es tut mir leid“. Mit langer Pause, um seine Traurigkeit zu unterdrücken, antwortet er „Nein, ich muss mich entschuldigen“. Erstaunt ließ ich ihn ausreden. „Weißt du, ich hab Anna damals gemocht. Aber zuletzt hatte ich Stress mit meinen Eltern gehabt, dass ich deshalb nicht so viel Zeit mit euch verbringen konnte. Und dann... war sie weg.“

Damals haben Anna, Jason und ich ein wenig was unternommen, aber unsere Beziehung zueinander war nie so eng wie zwischen ihm und Anna. Ich glaub, ich sollte es ihm dennoch sagen. „Weißt du was Jason? Ich glaub, du solltest es wissen. Anna war damals in dich verliebt.“ „Was? Was sagst du da?“. „Es tut mir leid, dass du es erst jetzt erfahren musst.“ Jason muss erst mal tief durchatmen „Was ich zu dir gesagt hab, dass du sie ermordet hast, das tut mir leid, das stimmt natürlich nicht. Vielleicht war es Eifersucht, weil du noch mit ihr Zeit verbringen konntest. Aber es gibt noch was, was ich dir erzählen muss...“. Gespannt guckte ich ihn an, aber es fiel ihn wohl schwer, es auszusprechen. Es ist wohl etwas sehr Belastendes. „Jason, du musst nicht...“, „DOCH, ich muss, ich... also...“. Er atmet noch mal tief durch, „Das Auto, in das Anna gefahren ist bzw. angefahren wurde... das war mein Vater.“ Ein leichter Schock, aber nun verstehe ich. „Dann hat dich das die ganze Zeit belastet? Bist du deshalb so geworden?“. „Ich wusste nicht, was ich tun sollte.“ „Ich verstehe schon, ich verzeihe dir.“

Wir hatten uns wahrscheinlich nun viel zu sagen, doch schwiegen wir und standen da vor ihrem Grab. Ich zündete die erste, zweite und die dritte Kerze an. Ein leichter Wind sauste und eine Stimme, die sagt, „Es tut mir leid“. Ich und Jason guckten uns mit weit offenen Augen an...

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