Der erste Schlag: Vier Fronten des Krieges

Kapitel 3: Der erste Schlag „Ein Krieg fragt nicht nach Helden. Nur nach Überlebenden.“ – aus dem Kriegstagebuch des Eisenclans

Im Norden: Sturm auf die Eismauer Der Angriff kam in der vierten Nacht nach dem schwarzen Feuer. Der Himmelsclan, hoch zu Greifenreitern, stürzte sich auf den Außenposten des Ascheclans wie ein Sturm aus Speer und Wind. Sie kamen bei Mondlicht, aus den Wolken, ihre Waffen hell wie Blitze. Der Außenposten – eine Bastion aus dunklem Stein – lag still. Zu still. Ser Caldran, auf seinem weißen Greif „Feuerklaue“, war der Erste, der landete. Er sprang vom Sattel und schwang sein Breitschwert. „Keine Wachen“, knurrte er. „Ein Hinterhalt.“ Und so war es. Aus dem Schnee erhoben sich Aschekrieger in grauen Pelzen, ihre Augen wie Glas, ihre Pfeile mit schwarzem Feuer vergiftet. Es war keine Schlacht – es war ein Massaker. Die Himmelsreiter fielen wie Federn vom Himmel. Caldran kämpfte wie ein Wahnsinniger, doch für jeden gefallenen Aschekrieger kamen zwei weitere. Es war klar: Der Ascheclan hatte auf sie gewartet.

Im Osten: Der Fall von Torven Zur gleichen Zeit stürmten Truppen des Eisenclans das Dorf Torven, ein Handelspunkt an der Grenze zum Schattengebiet. General Kael führte die Offensive persönlich, in seiner dampfbetriebenen Rüstung. Über ihm kreisten mechanische Falken, und große Kriegsmaschinen rollten durch die Straßen wie wandelnde Burgen. Die Dorfbewohner – einfache Leute des Wasserclans – hatten keine Chance. Doch als die eiserne Armee das Zentrum erreichte, war das Dorf plötzlich... leer. Zu leer. Dann – Schatten. Aus den Gassen, Dächern und sogar Abwasserkanälen schlugen plötzlich die Schattenkrieger zu. Mit schwarzen Klingen, lautlos und präzise. Sie fielen wie Rauch über die Eisenmänner her. Ein Späher schrie: „Sie sind überall!“ Doch niemand antwortete mehr. General Kael, halb zerfetzt, entkam nur mit Mühe. Sein Blick war starr. „Das war keine Schlacht. Das war ein Schachzug.“

Im Süden: Der Verrat Tief im Dschungel des Schlangenclans stand ein Lager aus Tarnnetzen, Speeren und Fallgruben. Dort wurde ein geheimes Bündnis vorbereitet – mit dem Flammenclan. Ihr Gesandter, Prinz Rakan, war gekommen, um über ein gemeinsames Vorgehen zu sprechen. Doch in der Nacht, als das Gespräch beginnen sollte, brannte das Lager. Flammen schlugen zwischen den Palmen empor. Rakan stand allein – sein eigenes Gefolge ermordet. Aus dem Dickicht trat eine Gestalt: Veyla, Kommandantin des Schlangenclans. „Wir verhandeln nicht mit Sandhunden“, zischte sie, bevor sie ihn niederschlug. Der Flammenclan erfuhr vom Verrat – und schwor Rache. Ihr Marsch gen Norden begann sofort.

Im Westen: Die Eichen erheben sich Während überall Chaos herrschte, bewegte sich der Eichenclan ruhig – aber mit Ziel. Sie griffen keine Städte an. Keine Armeen. Stattdessen fällten sie die Brücken. Wortwörtlich. Sie zerstörten Handelsrouten, vergifteten Wasserläufe, verbrannten Vorräte, bevor andere Clans sie erreichen konnten. Es war kein ehrenhafter Krieg – es war ein Überlebenskrieg. Und sie führten ihn mit kaltem Verstand. Die Welt begann zu hungern.

Und die Welt? Sie sah zu. Im alten Tempel von Lirien, zwischen zerbrochenen Säulen und Moos, saßen die Geister der Ältesten und flüsterten. „Ein Krieg der Acht ist nie einer der Acht allein.“ „Die Neunte erwacht.“ „Der wahre Feind hat noch nicht gesprochen.“ Aber niemand hörte sie.

Kommentare (9)

Ich lese auch dann deine anderen kapitel

Jakoscha11🇩🇪 #DungeonWorld #Ravenclaw

Fragen also Helden nach Kriegen? Sind sie keine Helden sondern die Bösen, weil es Kriege gibt?

Ich bin ein Held!