Geschichte: die Wanderung
Letztes Jahr an diesem Tag ging ich zusammen mit meiner Klasse auf eine Wanderung. Zwei der Lehrer kannte ich. Einer von ihnen ist mein Mathelehrer. Ich mag ihn irgendwie. Er ist seltsam aber nett. Sehr nett. Er kennt mich von allen in der Klasse am besten. Auch an diesem Tag war er gut gelaunt, wie immer. Um 9 Uhr liefen wir los. 9 Uhr ist die Stunde, in der die Welt aufzuwachen scheint. Die rötlichorangen Sonnenstrahlen tragen bereits die ersten Gebäude und in der Ferne tauchte der prächtige Sonnenaufgang den ganzen Himmel in ein grelles Licht. Wir liefen an dem Schulgebäude vorbei. Dann an den ersten Häusern am Rande der Siedlung. Erinnerungen erwachten in mir. Meine Augen funkelten, als ich sah, wohin wir liefen. In der Ferne tauchte ein Supermarkt auf. Mitten im Gewerbegebiet. Beschienen von der Sonne. Ich atmete schwer. Die Kälte drang durch mich hindurch und wirkte wie ein Silberschleier, der alles umhüllte Mein Blick fiel auf die Dächer. Konnte das wirklich sein? Ich kannte diese Gegend. Sie war meine Heimat. Gleich würde ich sie sehen. Die Nachbarshäuser und die Geschäfte, die sie umgaben. Doch im Moment war ich einfach zu abgelenkt. Tim trat gegen eine Mülltonne und zertrat eine leere Getränkedose. Alle guckten entweder auf den Asphalt oder sie sahen einfach über die Dächer hinweg. In den Horizont in der Ferne. Der Lehrer fragte ob alles mit mir in Ordnung saß doch ich schwelgte nur in Erinnerungen. Ich sah ihn an. Den Lehrer. Er wusste wo ich wohne. Dann liefen wir einer hinter andem über den Parkplatz zu der Bank vor dem Edeka in der Boschstraße. es fühlte sich seltsam an. Als würde ich hier nicht hingehören. Ich hatte kein Geld dabei, also setzte ich mich auf die Bank und sah wie alle reinliefen, in den Laden, mit einem Grinsen auf dem Gesicht. Dann lief sogar der Lehrer rein. Der Parkplatz wirkte wie ein gefährlicher nasser Dschungel. Es müsste geregnet haben. Der Asphalt war noch feucht. Fasst wurde Jan von einem Auto angefahren, das über den Parkplatz raste. Alle kamen nach und nach wieder aus dem Laden. Sie aßen. Sie aßen? Sie aßen! Fast food. Süßigkeiten. Alles mögliche. Ich betrachtete sie. Sie betrachteten mich. Tim kaute einen Hamburger. Er hatte ihn gerade erst gekauft. Dichter Nebel hing über dem Parkplatz und dem dahinterliegenden Gewerbegebiet. Es fühlte sich an wie eine schlecht gedrehte Filmszene. Mir wurde ein wenig übel, als ich sah, wie sie aßen. Dann sagte Finn mir, ich würde cool aussehen. Ich wusste nicht ob er es sarkastisch meinte, wie immer, oder einfach als Kompliment, doch ich grinste. Auch wenn ich mir dabei noch blöder vorkam. Ich sah wie er sich ein Brot in den Mund stopfte. Oder war das eine Zimtschnecke? Meine Gedanken spielten wieder verrückt. Meine Augen fielen auf das gelbe leuchtende Schild des Ladens. Edeka Petermann- der Qualitätsmarkt in der Region Stuttgart. Und es fiel mir ein. Die Seuche! Vor kaum 2 Jahren las ich diesen Artikel. Der Ladenbesitzer, Thomas Petermann, der Angst hatte, dass die Lebensmittel vor seinem Markt VERSEUCHT sein könnten. Das Kunden aus welchem Grund auch immer, abgeschreckt werden. Dass niemand diese Siedlung mag. Alles verseucht. Ich würde grün im Gesicht. Die Welt verschwamm für einen Moment vor meinen Augen. Finn beobachtete mich und grinste. Und dann sagte er irgendetwas, das ich nicht verstand und worauf ich auch selber keine Antwort wusste. "Skibidi." Wir liefen weiter. Und jedes Mal, an dem wir an einem Haus mit großem Garten vorbeischritten, sah ich genau hin. Meine Orientierung war nicht die beste. aber vielleicht würde es doch etwas geben, das mich an mein Zuhause erinnerte. Vielleicht würden wir sogar daran vorbeilaufen? Ich stolperte fast und fiel auf die Straße. Die halbe Klasse war bereits dort, auf der Straße. Sie liegen über Gullis. Über den nassen Asphalt, als würde die ganze Siedlung ihnen gehören. Die Lehrer blieben hinten. Sie hatten sie abgehängt. Wir näherten und einem düsteren Gebiet. Dem sagenhaften Ort, den ich so gut kannte. Dann bemerkte ich etwas Vertrautes in der Ferne. Mein Haus. Wir hatten diesen Weg genommen. Der Lehrer hat uns hierher geführt. Doch ich habe nichts bemerkt. Die Nachbarshäuser mit den bunten Fassaden... Die Geschäfte direkt vor meiner Haustüre. Wir waren so dicht an ihnen vorbeigelaufen und keinem ist was aufgefallen! Vielleicht waren meine Eltern Zuhause und standen vor dem Fenster. Die Geschäfte waren in Betrieb, schon seit 2 Stunden. Und wir liefen hier herum. Oder besser gesagt, ich und die anderen. Niemals hätte geahnt, wohin mich diese Wanderung führen würde. Und niemals hätte ich geahnt, was der Mathelehrer noch sagen würde. "Wir sind einen besonderen Weg gelaufen. Einen Weg den jeder kennen sollte." Schon wieder kamen Erinnerungen zurück. Wir liefen zurück. Zurück zur Schule. Doch ich sah immer noch die Häuser vor mir. Die Blicke der Mitschüler. Sie waren neugierig. Sie hatten Spaß. sie waren einkaufen. War das ein Traum oder Realität?
Schnitzel
Muss man das lesen?
Anonym
Nein
Schnitzel
Ok
Anonym
👍
Robin
Jana, du wirst es nie schaffen, einfach deine Fresse zu halten und einfach mal normal zu leben
Anonym
Ja, leider
Anonym
Erst Mal muss ich aufhören zu spammen
Sheldyndrom🌻
Ich fand die Geschichte eigentlich ganz gut
Robin
Naja, aber wenn man Jana genauer kennt, merkt man, dass es nur wieder derselbe Mist ist, den sie verarbeiten muss.
Anonym
Danke 😉