Kapitel 2: Die Klinge im Nebel

Kapitel 2: Die Klinge im Nebel „Ein Krieg beginnt nicht mit Schwertern. Er beginnt mit einem Flüstern.“ – Alte Weisheit des Schattenclans

Der Morgen war still. Zu still. Die Sonne schien über den trüben Wassern der südlichen Flussarme, wo der Wasserclan lebte. Ihre Boote, aus leichtem Holz gebaut und mit Segeln aus Fischhaut bespannt, trieben im Nebel wie lautlose Geister. Kein Vogel sang. Kein Kind lachte. Ein Bote kam über das Wasser – jung, durchnässt, mit aufgerissenen Augen. „Das schwarze Feuer brennt“, sagte er nur. Dann fiel er in Ohnmacht. An den Ufern begannen die Ältesten, ihre Masken aus Muscheln und Ton zu tragen. Es war ein altes Ritual – wenn der Krieg kam, versteckten sie ihr wahres Gesicht. Selbst der Wind durfte ihre Angst nicht sehen.

Weit im Osten, tief unter den alten Steinplatten der Welt, regte sich der Schattenclan. Kein Clan wusste genau, wie viele sie waren, woher sie kamen oder wie sie kämpften. Nur eins war sicher: Wenn sie sich bewegten, starben Menschen. Ein alter Meister des Clans, nur „Nebelrufer“ genannt, stand in einer Tropfsteinhöhle vor seinem Rat. Seine Stimme war wie das Flüstern eines Dolchs durch Stoff. „Die Ordnung wankt. Die Masken fallen. Es ist Zeit.“ Seine Krieger verneigten sich – nicht aus Ehrfurcht, sondern aus Pflicht.

In einer fernen Stadt aus Stein und Eisen, hinter dicken Mauern, rüstete sich der Eisenclan. Sie waren keine Freunde der Worte. Nur Hämmer, Zahnräder und Waffen zählten für sie. General Kael, ein hochgewachsener Mann mit einer mechanischen Rüstung, sah aus dem Turm seiner Festung auf die rauchenden Himmel. „Wenn sie kommen, treffen sie auf Stahl.“ Er wandte sich seinen Ingenieuren zu. „Dreht die Herzen der Türme. Ladet das Schwarze Öl.“ Die Kriegsmacher nickten. Im Hof ratterten Rüstungen, und über der Stadt kreischten metallene Falken.

Doch nicht alle Clans waren bereit. Im Herzen des Dschungels war der Schlangenclan uneins. Manche wollten angreifen – sofort, mit Gift und Schatten. Andere riefen zur Geduld. Zu Täuschung. Intrige. Der innere Streit schwächte sie – und jemand hörte jedes Wort. Jemand, der nicht zu ihnen gehörte.

Zur gleichen Zeit, auf den windigen Klippen im Westen, versammelte der Himmelsclan seine Reiter. Ihre Banner wehten wie Sturmsegel, ihre Rüstungen glänzten silbern im Licht der Morgensonne. Hoch über dem Tal schwang sich ein Adler in die Lüfte – das Zeichen des Aufbruchs. Ihr Anführer, Ser Caldran, trat vor seine Männer. „Wir schlagen zu. Schnell. Hart. Ehrenvoll.“ Die Krieger schrien seinen Namen. Die Trommeln begannen zu donnern. Sie würden nicht warten. Der Himmel würde zuerst schlagen.

Doch während sich Schwerter schärften und Pakte gebrochen wurden, erwachte auch der Eichenclan. Tief in den alten Wäldern, wo Moos auf den Ästen wuchs und das Flüstern der Bäume älter war als jedes Buch, spürte Ältester Thalan die Unruhe des Waldes. Er war der letzte Baumleser, ein Mann, der die Geschichten des Waldes verstand. Er legte eine Hand auf einen Baumstamm. „Die Wurzeln zittern. Die Zeit des Schweigens ist vorbei.“ Und aus den Schatten des Waldes traten Krieger in Rüstung aus Rinde, mit Bögen aus Esche und Pfeilen aus Flammenholz. Sie waren still. Aber bereit.

In der Nacht trafen sich geheime Boten auf neutralem Boden – auf den Steinen von Lirien, wo einst der Frieden geschworen wurde. Doch statt Frieden zu suchen, brachten sie Drohungen. Ein Fluch lag in der Luft. Der Wind trug ihn über Berge, Dschungel und Sümpfe. Der Krieg war gekommen. Und die Acht Clans hatten keine Wahl mehr.

Kommentare (12)

ich liebe deine geschichte, wann kommt kapitel2

ich finde es kliengt spanennt

Tolle Geschichte

Ich lese es mir später durch

ich finde es.einfach scheisse, weil es kein hauptperson gibt

Nebelscheinwerfer

wann kommt kapitel 3?

Ich liebe deine Geschichten 🥰