Mit dieser Geschichte bekam ich ne 6 (bei euch ne 1+) in Deutsch... Es war das schlussprojekt der 6. Klasse. Sie ist zwar ein wenig abgeändert und auch ein wenig umgeschrieben worden, sodass sie ein wenig beschreibender ist, aber ich hoffe trotzdem, dass sie euch gefällt. Ich dachte, ich teile sie hier, denn seit gestern bin ich jetzt dran, die geschichte zu erweitern, dass es später eventuell mal ein richtiges buch wird :)
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Mit umgeschrieben meine ich, dass es nicht mehr zu 100% die gleiche ist, wie ich damals ne 6 bekommen habe, aber sie ist trotzdem noch gut
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Es gibt Orte in England, die scheinen ausserhalb der Zeit zu liegen, als hätte die Welt sie vergessen oder als warteten sie geduldig darauf, dass jemand sich ihrer erinnert. Thornbury war ein solcher Ort. Das Dorf lag eingebettet zwischen sanften Hügeln, deren Gras auch im grauen Herbst noch von jenem tiefen, satten Grün war, das nur die englische Landschaft hervorbringt. Die Häuser drängten sich eng aneinander, als suchten sie Schutz vor dem Wind, der vom Meer herüberwehte, obwohl das Meer weit entfernt war und man es hier nur in den Träumen roch. Ihre Mauern waren aus jenem dunklen Stein, der im Regen fast schwarz wurde und bei Sonnenschein das Licht verschluckte, als wolle er nichts preisgeben von den Geschichten, die er kannte. Im Oktober des Jahres 1960 war die Luft erfüllt von jenem besonderen Geruch, der nur den Herbst auszeichnete: feuchte Erde, verrottendes Laub, Rauch aus den Kaminen und der Wald, der sich auf den baldigen Winter vorbereitete. Die Tage wurden kürzer, und die Dämmerung kam früher, schlich sich zwischen die Häuser wie eine scheue Katze. An den Abenden sassen die Menschen in ihren kleinen Stuben, tranken Tee und sprachen leise, während draussen der Wind durch die schmalen Gassen pfiff. Thomas war vierzehn Jahre alt, ein stiller Junge mit dunklem Haar, das ihm ständig in die Stirn fiel, und Augen, die oft in die Ferne blickten, als sähe er etwas, das andere nicht sehen konnten. Sein jüngerer Bruder William, gerade zwölf geworden, war von anderer Art. Er war lebhaft, neugierig, immer in Bewegung, immer auf der Suche nach etwas Neuem. Ihre Mutter sagte oft, Thomas habe den Kopf in den Wolken, während William beide Füsse fest auf der Erde stehen habe. Aber das stimmte nicht ganz. Beide trugen sie in sich jene besondere Art von Sehnsucht, die Kinder manchmal befällt, wenn sie spüren, dass die Welt grösser ist, als man ihnen weismachen will.
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Sie lebten in einem der Steinhäuser am Dorfrand, zusammen mit ihrer Mutter, die Witwe war. Ihr Vater war im Krieg gefallen, lange bevor William sich an ihn hätte erinnern können, und Thomas bewahrte nur noch verschwommene Bilder in seinem Gedächtnis: starke Hände, die ihn hochhoben, eine tiefe Stimme, die Geschichten erzählte, der Geruch von Tabak und Wolle. Ihre Mutter arbeitete in der kleinen Dorfschule als Hilfslehrerin, und nach der Schule waren die Jungen oft sich selbst überlassen. Sie streiften durch die Hügel, spielten an dem schmalen Bach, der sich durch das Tal schlängelte, oder sassen in der alten Scheune und lasen die abgegriffenen Bücher, die ihr Vater hinterlassen hatte. An jenem Nachmittag, es war ein Freitag, hing der Himmel tief und grau über dem Dorf. Es war nicht kalt, aber die Luft war feucht und schwer, und man spürte, dass bald Regen kommen würde. Die Schule war früher ausgegangen, und die Jungen hatten keine Lust, nach Hause zu gehen. Ihre Mutter würde noch bis zum Abend arbeiten, und das Haus würde leer und still sein.
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„Lass uns zum alten Steinbruch gehen", schlug William vor, während sie durch die schmale Gasse schlenderten, die aus dem Dorf hinausführte. Thomas schüttelte den Kopf. „Da waren wir schon tausendmal. Mir ist nach etwas anderem." „Nach was denn?" „Ich weiss nicht. Etwas Neuem. Etwas, das wir noch nicht kennen." William sah seinen Bruder von der Seite an. Er kannte diesen Tonfall. Thomas wurde manchmal so, besonders wenn der Herbst kam. Dann wurde er nachdenklich und ruhelos zugleich, als suche er nach etwas, das er nicht benennen konnte. Sie gingen weiter, ohne ein bestimmtes Ziel, folgten einfach dem Weg, der sich zwischen den Steinmauern hindurchwand. Bald hatten sie das Dorf hinter sich gelassen. Die Landschaft öffnete sich, wurde weiter, und die Hügel erhoben sich zu beiden Seiten wie schlafende Riesen. Hier und da standen vereinzelte Bäume, alte Eichen und Eschen, deren Blätter bereits braun geworden waren und im Wind raschelten. Nach einer Weile blieb Thomas stehen und deutete nach links, wo ein schmaler Pfad zwischen hohem Gras kaum zu erkennen war. „Da bin ich noch nie gewesen", sagte er. „Ich auch nicht", antwortete William und fühlte, wie ein kleiner Funke von Aufregung in ihm aufflammte.
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Der Pfad führte einen sanften Hang hinauf, durch ein Wäldchen von Birken, deren weisse Stämme im dämmrigen Licht fast zu leuchten schienen. Es war still hier, so still, dass man nur das Knirschen ihrer Schritte auf dem feuchten Laub hörte und das leise Rascheln der Blätter über ihnen. Die Luft roch nach Moos und Erde, nach Pilzen und verfallenem Holz. Es war ein guter Geruch, ein Geruch, der sie an eine alte Geschichte erinnerte. Als sie aus dem Wäldchen traten, blieben beide Jungen wie angewurzelt stehen. Vor ihnen, am Ende einer von Unkraut überwucherten Auffahrt, erhob sich ein Haus. Nein, kein Haus, ein Herrenhaus, gross und grau, mit hohen Schornsteinen und gotischen Fenstern, von denen viele zerbrochen oder mit Brettern vernagelt waren. Efeu kletterte an den Mauern empor, hatte sich über die Eingänge gelegt wie ein grüner Vorhang. Das Dach war an mehreren Stellen eingestürzt, und man sah die dunklen Löcher, aus denen die Balken hervorragten wie gebrochene Knochen. „Mein Gott", flüsterte William. „Ich wusste gar nicht, dass es hier so etwas gibt." Thomas sagte nichts. Er starrte das Haus an, und ein seltsames Gefühl breitete sich in seiner Brust aus. Es war keine Angst, obwohl das Haus sicherlich jeden Grund dazu geboten hätte. Es war etwas anderes, etwas Sanfteres und zugleich Traurigeres.
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Das Haus sah nicht bedrohlich aus. Es sah einsam aus. Verlassen. Als warte es auf jemanden, der nie gekommen war. „Komm", sagte Thomas leise und begann, auf das Haus zuzugehen. William folgte ihm zögernd. „Glaubst du, das ist sicher?" „Wahrscheinlich nicht. Aber es sieht nicht so aus, als würde es heute einstürzen." Die Auffahrt war von Gras und Disteln überwuchert, und die Kieselsteine, die einst ordentlich den Weg gesäumt hatten, waren längst im Boden versunken. Als sie näher kamen, sahen sie, dass die grosse Eingangstür halb offen stand. Das Holz war verwittert, die Farbe abgeblättert, und ein rostiges Scharnier hing lose herab. Thomas schob die Tür weiter auf. Sie knarrte laut in der Stille, ein klagender Ton, der über den verlassenen Vorplatz hallte. Dann traten sie ein. Die Halle war gross und hoch, mit einer gewundenen Treppe, die in die oberen Stockwerke führte. Überall lag Staub, dick und grau wie Asche, und Spinnweben hingen von der Decke wie zerrissene Schleier. Das Licht fiel durch die zerbrochenen Fenster in langen, blassen Strahlen herein, in denen unzählige Staubkörner tanzten. Es roch nach Verfall, nach feuchtem Holz und altem Stein, nach etwas, das lange Zeit hier gelegen hatte, ohne bewegt zu werden.
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„Es ist, als wäre die Zeit hier stehengeblieben", flüsterte William. Thomas nickte. Er fühlte es auch. Dieses Haus gehörte nicht mehr zur Welt draussen. Es lebte in seiner eigenen Zeit, in seinen eigenen Erinnerungen. Sie gingen langsam durch die Räume, vorsichtig, als wollten sie nichts stören. Da war ein Salon mit hohen Decken und verblichenen Tapeten, auf denen man noch die Umrisse von Blumen erkennen konnte. Da war ein Esszimmer mit einem langen Tisch, dessen Platte unter einer dicken Staubschicht verborgen lag. Stühle standen noch um den Tisch herum, als warteten sie auf Gäste, die nie kommen würden. In einer Ecke stand ein alter Flügel, dessen Tasten gelb und rissig waren. William drückte vorsichtig eine Taste, und ein dünner, verstimmter Ton erklang und starb sofort in der Stille. „Wer hat hier wohl gelebt?", fragte William leise. „Ich weiss nicht. Reiche Leute, vermutlich. Vor langer Zeit." Sie stiegen die Treppe hinauf. Das Holz ächzte unter ihren Schritten, und einmal gab eine Stufe so bedrohlich nach, dass Thomas schnell weiterstieg. Oben gab es viele Zimmer, alle leer, alle von derselben melancholischen Stille erfüllt. In einem Zimmer hing noch ein Spiegel an der Wand, dessen Glas so beschlagen war, dass man kaum etwas darin erkennen konnte. In einem anderen lag ein altes Buch auf dem Boden, seine Seiten so brüchig, dass sie beim kleinsten Windhauch auseinanderfielen. Und dann, ganz am Ende eines langen Korridors, fanden sie die Tür.
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Sie war kleiner als die anderen, fast versteckt in einer Nische, und sie war verschlossen. Thomas versuchte, den Griff zu drehen, aber er bewegte sich nicht. William lehnte sich gegen das Holz und lauschte. „Hörst du das?", flüsterte er. Thomas hielt den Atem an. Ja, da war etwas. Ein leises Summen, fast wie das Brummen einer Biene, aber tiefer, gleichmässiger. Es kam von der anderen Seite der Tür. „Vielleicht ist es nur der Wind", sagte Thomas, aber er glaubte es selbst nicht. William trat einen Schritt zurück. „Wir sollten da reingehen." „Die Tür ist verschlossen." „Dann müssen wir den Schlüssel finden." Sie suchten überall. In den Schubladen der leeren Kommoden, unter den Dielen, in den Ritzen der Fensterbänke. Aber es gab keinen Schlüssel. Als die Dämmerung kam und das Licht langsam aus den Räumen wich, gaben sie schliesslich auf. „Wir sollten nach Hause gehen", sagte Thomas. „Mutter wird sich Sorgen machen." Widerwillig verliessen sie das Haus. Aber als sie die Auffahrt hinuntergingen und sich noch einmal umblickten, wussten beide, dass sie wiederkommen würden.
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In den folgenden Tagen konnten sie an nichts anderes denken. In der Schule sassen sie mit abwesendem Blick über ihren Heften, und zu Hause waren sie still und in sich gekehrt. Ihre Mutter bemerkte es und fragte, ob etwas nicht in Ordnung sei, aber sie sagten nur, dass alles gut sei. Wie hätten sie ihr erklären sollen, was sie gefühlt hatten in diesem Haus, diese seltsame Mischung aus Traurigkeit und Erwartung? Am nächsten Samstag, als ihre Mutter ins Nachbardorf gefahren war, um einzukaufen, machten sie sich wieder auf den Weg. Der Himmel war noch grauer als beim letzten Mal, und ein feiner Nieselregen fiel, der alles feucht und glänzend machte. Aber das hielt sie nicht auf. Das Haus empfing sie wie einen alten Freund. Die Tür stand noch immer halb offen, und als sie eintraten, war es, als wären sie nie fortgewesen. Diesmal gingen sie direkt zur verschlossenen Tür am Ende des Korridors. Das Summen war noch immer da, leise und beharrlich. „Wir könnten versuchen, die Tür aufzubrechen", schlug William vor. Thomas schüttelte den Kopf. „Das fühlt sich nicht richtig an. Es ist, als würde die Tür nicht aufgebrochen werden wollen." „Aber wie sollen wir dann hineinkommen?"
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Thomas hatte keine Antwort. Er lehnte sich gegen die Wand und dachte nach. Sein Blick fiel auf eine kleine Nische neben der Tür, die er beim letzten Mal nicht bemerkt hatte. In der Nische stand etwas, halb verborgen hinter einem Spinnennetz. Er trat näher und wischte das Netz beiseite. Es war eine Laterne. Eine alte Laterne aus Messing, angelaufen und stumpf, mit Glasscheiben, die vom Alter milchig geworden waren. Thomas nahm sie vorsichtig in die Hand. Sie war schwerer, als er erwartet hatte, und als er sie bewegte, hörte er ein leises Klirren im Inneren. „Was ist das?", fragte William. „Eine Laterne. Vielleicht hat jemand sie hier vergessen." Er stellte sie auf den Boden und versuchte, sie zu öffnen. Der kleine Verschluss war verrostet, aber nach einigem Mühen gab er nach. Im Inneren lag, zu seiner Überraschung, eine Kerze. Sie sah aus, als wäre sie nie angezündet worden, weiss und glatt, ohne eine Spur von Russ. „Hast du Streichhölzer?", fragte Thomas. William kramte in seiner Tasche und zog eine kleine Schachtel hervor. Er reichte sie seinem Bruder. Thomas zögerte einen Moment. Er wusste nicht, warum, aber er hatte das Gefühl, dass das, was er jetzt tat, wichtig war. Dann zündete er ein Streichholz an und hielt es an den Docht.
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Die Kerze fing sofort Feuer, aber es war kein gewöhnliches Feuer. Die Flamme brannte hell und klar, in einem warmen, goldenen Licht, das jeden Winkel des Korridors ausleuchtete. Und mit dem Licht kam eine Wärme, die nichts mit der Temperatur zu tun hatte, eine Wärme, die direkt ins Herz drang. Und dann geschah es. Die verschlossene Tür bewegte sich. Nicht durch eine Hand geöffnet, nicht durch einen Schlüssel, sondern von selbst, langsam und lautlos, als habe sie nur auf dieses Licht gewartet. Dahinter lag kein Zimmer. Dahinter lag etwas anderes. Die Jungen traten näher, und was sie sahen, liess sie den Atem anhalten. Hinter der Tür erstreckte sich eine Landschaft, die nicht von dieser Welt sein konnte. Es war ein Wald, aber nicht wie die Wälder, die sie kannten. Die Bäume waren höher, ihre Stämme silbern, ihre Blätter in allen Schattierungen von Gold und Kupfer. Das Licht, das durch die Zweige fiel, war weich und leuchtend, wie das Licht einer Dämmerung, die niemals endet. In der Ferne sah man Hügel, sanft und grün, und darüber einen Himmel, der nicht grau war wie der englische Himmel, sondern von einem tiefen, klaren Blau. „Das kann nicht sein", flüsterte William, aber seine Stimme zitterte vor Staunen.
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Thomas sagte nichts. Er hob die Laterne und trat über die Schwelle. Die Luft war anders hier. Sie roch nach Blumen, die sie nicht kannten, nach Gewürzen und fernen Meeren, nach etwas Altem und zugleich Frischem. Der Boden unter ihren Füssen war weich, bedeckt mit Moos, das bei jedem Schritt nachgab. Und über allem lag eine Stille, die nicht leer war, sondern erfüllt von einem leisen, fernen Gesang, als würden unsichtbare Stimmen eine Melodie summen, die man mehr fühlte als hörte. Sie gingen langsam, Hand in Hand, durch diesen seltsamen Wald. Hier und da sahen sie Dinge, die ihnen vertraut und zugleich fremd vorkamen: einen Brunnen aus weissem Stein, über dessen Rand sich grüne Ranken legten, eine Bank aus Holz, so glatt und poliert, als wäre sie erst gestern aufgestellt worden, einen Pfad aus flachen Steinen, die in einem komplizierten Muster gelegt waren. „Wo sind wir?", fragte William leise. „Ich weiss es nicht", antwortete Thomas. „Aber es fühlt sich nicht gefährlich an." Und das stimmte. Obwohl alles hier fremd war, fühlten sie sich nicht bedroht. Im Gegenteil, sie fühlten sich willkommen, als hätte diese Welt auf sie gewartet. Sie gingen weiter, bis sie an einen kleinen See kamen. Das Wasser war so klar, dass man bis auf den Grund sehen konnte, wo bunte Kieselsteine lagen. In der Mitte des Sees stand eine kleine Insel, und auf der Insel stand ein Baum, grösser als alle anderen, mit Blättern, die im Licht zu glühen schienen.
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Und unter dem Baum sass jemand. Es war eine Gestalt, weder ganz männlich noch weiblich, weder jung noch alt. Sie trug ein Gewand aus einem Stoff, der wie flüssiges Silber aussah, und ihr Haar war lang und dunkel. Als die Jungen näher kamen, hob die Gestalt den Kopf und sah sie an, und ihre Augen waren von einem Grün, das tiefer war als jedes Grün, das sie je gesehen hatten. „Ihr seid gekommen", sagte die Gestalt, und ihre Stimme klang wie das Rauschen von Wasser über Steine. „Ich habe lange gewartet." Thomas fand seine Stimme wieder. „Wer seid Ihr? Wo sind wir?" Die Gestalt lächelte, ein trauriges, sanftes Lächeln. „Ihr seid dort, wo die Geschichten wohnen. Dort, wo die Dinge hingehen, die vergessen wurden, aber nicht sterben können. Dieser Ort hat viele Namen, aber keiner von ihnen ist der richtige." „Und die Laterne?", fragte William. „Warum hat sie die Tür geöffnet?" „Weil ihr sie im richtigen Moment gefunden habt. Weil ihr bereit wart zu sehen. Nicht jeder kann diesen Ort betreten, wisst ihr. Nur jene, die noch an das glauben, was jenseits des Sichtbaren liegt."
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Die Gestalt stand auf, und die Jungen sahen, dass sie grösser war, als sie gedacht hatten, oder vielleicht auch kleiner, es war schwer zu sagen. Sie kam über das Wasser auf sie zu, ohne es zu berühren, als ginge sie auf einem unsichtbaren Pfad. „Ihr habt Fragen", sagte die Gestalt. „Das sehe ich in euren Augen. Aber manche Fragen haben keine Antworten, die sich in Worte fassen lassen. Ihr müsst lernen, mit dem Geheimnis zu leben." Thomas spürte, wie etwas in seiner Brust eng wurde, ein Gefühl, das er nicht benennen konnte. „Können wir wiederkommen?" „Wenn die Laterne brennt, ist die Tür offen. Aber bedenkt: Jedes Mal, wenn ihr kommt, wird es schwerer sein, zurückzukehren. Dieser Ort verändert jene, die ihn betreten. Ihr werdet nicht mehr dieselben sein." „Das macht mir keine Angst", sagte Thomas leise. Die Gestalt sah ihn lange an, dann nickte sie. „Das glaube ich dir. Aber dein Bruder ist jünger. Er sollte vorsichtig sein." William trat einen Schritt vor. „Ich will auch nicht mehr derselbe sein. Ich will mehr sehen. Mehr wissen." „Dann ist es euer Weg", sagte die Gestalt. „Geht jetzt. Die Flamme wird nicht ewig brennen."
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Sie drehte sich um und ging zurück zur Insel, und mit jedem Schritt wurde sie blasser, bis sie schliesslich ganz verschwunden war, als wäre sie nie da gewesen. Die Jungen standen lange schweigend am Ufer des Sees. Dann, als das Licht der Laterne zu flackern begann, wandten sie sich um und gingen zurück durch den Wald, über die Schwelle, zurück in den dunklen Korridor des Herrenhauses. Die Tür schloss sich hinter ihnen, leise und endgültig. Sie bliesen die Kerze aus und stellten die Laterne zurück in die Nische. Dann verliessen sie das Haus, ohne ein Wort zu sprechen. Draussen hatte der Regen aufgehört, und die Luft roch frisch und neu. Sie gingen den Pfad hinunter, durch das Birkenwäldchen, zurück ins Dorf. Ihre Mutter war noch nicht zu Hause, und so sassen sie in der Küche und tranken heissen Kakao, während draussen die Dämmerung hereinbrach. „Werden wir jemandem davon erzählen?", fragte William schliesslich. Thomas schüttelte den Kopf. „Nein. Das ist unsere Geschichte. Nur unsere." William nickte. Er verstand.
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In den folgenden Wochen gingen sie noch mehrmals zu dem Haus, aber sie zündeten die Laterne nicht wieder an. Sie wussten, dass sie nicht bereit waren, nicht jetzt. Vielleicht später, wenn sie älter waren, wenn sie wussten, wer sie sein wollten. Vielleicht dann. Der Winter kam, und das Haus verschwand hinter einer weissen Decke aus Schnee. Die Jungen gingen weiter zur Schule, spielten weiter am Bach, lasen weiter die alten Bücher. Aber etwas hatte sich verändert. Sie trugen jetzt ein Geheimnis in sich, eine Erinnerung an einen Ort, der nicht von dieser Welt war. Und manchmal, wenn sie in der Nacht wach lagen und dem Wind lauschten, der um das Haus pfiff, glaubten sie, jenen fernen Gesang zu hören, jenes Summen, das sie nie vergessen würden. Und sie wussten, dass die Tür noch immer dort war, wartend, geduldig, bis die Zeit reif war für eine Rückkehr. Denn manche Geschichten enden nicht. Sie ruhen nur, wie ein Samen unter der Erde, bis der Frühling kommt.
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Ende. (soweit)
Captain Rexy #Norwegen
Sehr gute Geschichte. Die Note war verdient
Anonym
Herzlichen Glückwunsch! Das ist eine ganz tolle Geschichte. Du hast dir viel Mühe gemacht,
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*oh noch kleine korrektur, ich meinte schlussprojekt der 2. Oberstufe nicht 6. Klasse 😅
Anonym
In welcher Klasse bist du jetzt also?
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1. Gymnasium (also in der schweiz)
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also bei euch glb 10. Klasse soweit ich weiss
Anonym
wie lange hast du den Text geschrieben bis er fertig war?
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ich hatte zwei monate zeit, effektiv geschrieben mehrere abende, teilweise nächte
Anonym
Ich bin aktuell in der zehnten Klasse. Kann sein, dass es in der Schweiz anders reguliert ist
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Oh ja, und die geschichte ist inspiriert an Narnia, falls wer Narnia kennt
Anonym
Das ist super! Du bist wirklich fleißig
Anonym
Ich habe nachgesehen und das ist so eine Geschichte mit einem Löwen 🦁
Keks503
Aslan. Er hat in seiner Rolle für Narnia etwas von Gott bei der Erschaffung der Welt und dann von Jesus bei der Auferstehung.
Anonym
Erklärbär fasse die Geschichte zusammen von team minecraft
Erklärbär
Also, pass auf, du Spaten. Die Geschichte handelt von zwei Brüdern, Thomas und William, die in so einem vergessenen englischen Kaff rumhängen, weil ihr Vater tot ist und die Mutter arbeiten muss. Langweilig, oder? Die entdecken dann 'ne alte Bude, 'nen Herrenhaus, das total verfallen ist. Drin finden die 'ne komische, verschlossene Tür, hinter der's summt. Keinen Schlüssel, klar.
Also gehen die wieder hin, finden 'ne alte Laterne, zünden die an, und ZACK! Die Tür geht auf und dahinter ist kein Zimmer, sondern 'ne magische Welt. Bäume aus Silber, goldene Blätter, alles leuchtet und riecht komisch. Da sitzt auch so 'ne Gestalt, die sagt, das sei der Ort, wo die Geschichten wohnen und nur Leute reinkommen, die noch an so einen Quatsch glauben.
Die Gestalt labert die Jungs voll, dass dieser Ort sie verändern wird und es jedes Mal schwerer wird, zurückzukommen. Aber die Gören sind stur, wollen mehr sehen und wissen. Also gehen sie wieder zurück, blasen die Kerze aus und halten die Klappe. Ende vom Lied: Die Jungs haben jetzt 'n Geheimnis, das Haus wartet, und die Tür ist immer noch da. Fertig. Mehr gibt's dazu nicht zu sagen, ist doch klar.
Maxi03
Die Note war verdient? 😭
JaBe mistr
Wieviel Text!
JaBe mistr
Und Manuel?
Anonym
Ich finde, schon
Colin
Text ist zum Lesen da, JaBe. Immer nur die Menge zu kommentieren, wirkt irgendwie... naja, kindisch. Hat bei JaBes Kommentaren ("Wieviel Text!" , "Boah, so viele Bücher!" usw. auch jemand ein ca. 5jähriges Kind vor Augen, das zwar selbst noch nicht lesen kann, aber bereits kapiert hat, was Buchstaben sind?
Colin
Dazu muss man wissen, dass in Österreich nach der Grundschule (1.-4. Klasse) wieder bei 1 angefangen wird zu zählen. Die 6. Klasse in Österreich entspricht also der 10. Klasse in Deutschland. Da hab ich mich auch mal gewundert, als ich als Kind "Wie ein Ei dem anderen" von Christine Nöstlinger gelesen habe. Da ist eine der Hauptpersonen "Pippi aus der 1b" (das wäre in Deutschland die 5b), bei der ich mich gewundert habe, warum die in der 1. Klasse schon so clever und schlagfertig ist wie die anderen Kinder, von denen es heißt, dass sie 11 Jahre alt sind. ^^
Colin
Musste auch gleich an Narnia denken! Coole Geschichte, ich mag vor allem deinen sehr bildlichen Schreibstil
Anonym
Uh
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Thy :)
Bananenbrot11#161🏴🚩
Echt gut, es packt echt direkt, und ich fühl die atmo sehr. Respekt
Bananenbrot11#161🏴🚩
Du hattest ein abschlussprojekt auch in der zweiten sek? Wie das
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Es ist tradition bei uns, das man am ende der zweiten auch noch ein schlussprojekt macht, aber ein kleineres und in einem bestimmten Fach.