Wäre es nicht cool, wenn man zusätzlich zu seiner Wahlstimme noch eine Zweitpräferenz abgeben könnte, auf die die Stimme fällt, falls die Partei der Erstpräferenz nicht über die 5%-Hürde kommt? Dadurch fällt diese Stimme dann nicht einfach ins Leere, und die Anteile der Parteien, die in den Bundestag kommen, sind auch realistischer. Außerdem hätten dann mehr Leute den Mut, Kleinparteien zu wählen, ohne sich davor fürchten zu müssen, dass ihre Stimme im Zweifel verloren geht; dadurch käme mehr Flexibilität und Vielfalt in unsere alles in allem doch irgendwie festgefahrene Parteienlandschaft.
MotorMaven777
Fänd ich auch besser.
Creed
Dann würden Kleinparteien aber kaum Erfolge erfahren. Wenn sie sonst z.B. auf 3% kommen würden wären sie so bei 0%.
Sheldyndrom🌻
Genau der Prozentanteil, den sie praktisch im Bundestag sonst auch hätten, nur dass sie vielleicht mal mehr als 3% oder sogar mehr als 5% hätten, weil ihre Wähler sich nicht davor sorgen müssten, ihre Stumme zu „vergeuden“.
Creed
Wenn sie aber an der 5%-Hürde scheitern, gehen sämtliche ihrer Stimmen an andere/größere Parteien. Könnte es dann nicht schwieriger werden, sich aus dem Sumpf an Klein- und Kleinstparteien herauszuarbeiten und eine größere Partei zu werden?
Eeveefan#WoP
👍
Sheldyndrom🌻
Das Ziel wäre ja eigentlich, diesen Sumpf ein bisschen aufzuräumen, sodass die Wähler nicht einfach im Stammwähler-Denken immer wieder das selbe Kreuz machen (Fun fact, die häufigste Ursache von CDU-Wählerverlust ist Tod durch Alter). Die Stimme der Zweitpräferenz ginge dann an eine andere, wahrscheinlich größere Partei, das stimmt, hängt aber auch rein davon ab, wie der Wähler strategisch denkt. So ausgearbeitet ist der Gedanke zugegebenermaßen noch nicht, z.B., was passiert, wenn die Zweitpräferenz unter der 5%-Hürde liegt, oder ob man als Zweitpräferenz auch Enthaltung wählen könnte… Ich weiß, es klingt so, als ob man den Wählern ihre eigentliche Wahl „wegnimmt“, aber im Grunde gibt man ihnen ein Mitbestimmungsrecht, das da greift, wo sonst ihre Stimme verloren ginge. Und dadurch wäre das Wahlverhalten vielleicht auch flüssig genug, als dass auch einst größere Parteien, z.B. FDP, unter der 5%-Hürde Kleinparteien zum Nachrücken Platz machen, damit sich eben nicht nur die großen Parteien durch Zweitpräferenzen noch stärker machen - denn da stimme ich dir zu, wenn die Parteienlandschaft dadurch nicht wachsen, sondern schrumpfen würde, wäre das mehr als kontraproduktiv.
Creed
Bsp.: Eine größere der kleinen Parteien (wie z.B. Volt) würde sich das Ziel setzen, in den nächsten Jahrzehnten in den Bundestag einzuziehen. Da würden 3% oder 4% ein ordentliches Zeichen sein, dass es bei der Partei durchaus Hoffnung gibt, die 5%-Hürde zu erreichen, vorausgesetzt es geht durch die Medien. Mit einer solchen Zweitpräferenz würde das aber dann kein derartiger Erfolg sein. Wenn eine Partei an der 5%-Hürde kratzt, halte ich deinen Vorschlag durchaus für sinnvoll. Aber der Weg zu ca 4% und somit größerer Bekanntheit und Abhebung von anderen Kleinparteien wäre deutlich schwieriger. Bei z.B. der FDP würde das aus meiner Sicht schon Sinn machen, aber für neue Parteien, die sich von ganz unten nach oben kämpfen wollen, wäre das ein fast unüberwindbares Hindernis.
αηΩηγм
Wieso wäre es ein Hindernis die neue Parteien, wenn der Anreiz, eine kleine Partei zu wählen erhöht wird?
Aktuell würde ich keine neue Partei wählen, einfach, weil sie sowieso nicht in den Bundestag kommt. Mit Sheldys Wahlsystem würde ich es tun, damit die Partei, wie du sagst, mal auf drei Prozent oder so kommt und darüber an Popularität gewinnt.
Also irgendwie genau das Gegenteil von dem, was du sagtest.
αηΩηγм
*"für" statt "die"
Creed
Das Medienecho ist dann aber extrem gering oder gar nicht vorhanden, weil es dann eben keine 3% sind, weil die Stimmen nicht an die Partei gehen. Dann erfahren kaum Leute von dieser Partei und der „Erfolg“ ist gar nicht in dem Maße da, wie es bei 3% der Fall wäre.
αηΩηγм
1. Sie hat ja eben nicht keine 3%, sondern 3%. Auch wenn diese 3% nicht zur Gesamtsumme zählen, berechnen muss man sie ja trotzdem, damit man sieht, ob die Partei über 5% kommt. Und damit ist die Zahl bekannt und es gibt Medienaufmerksamkeit.
Aktuell ist es so, dass eine neue Partei eben keine 3% bekommt.
Also ich sehe das auch weiterhin genau andersherum wie du.
αηΩηγм
*"2." vor "Aktuell"
Crazy Monkey
Oder man schafft Parteien komplett ab. Ist am Ende ja eh niemand zufrieden.
Anonym _ _ _ millionste
Ich finde die Idee gut
Anonym _ _ _ millionste
Ich weiß was du meinst ano, aber Creed hat recht. Vielleicht könnte man der unbekanntheit entgegenwirken, in dem man anzeigt wie viele 2. Stimmen die bekommen haben, und das gezeigt wird wohin dann diese 2.1. Stimme hin gegangen ist.
TheRandomBird #Handwärmer🫠
Es ist auch so dass kleine Parteien mit zb3% schon bemerkt werden... Wenn die jeweilige Partei ein bestimmtes Ziel hat werden diese ziele und Ideen schon angeschaut
Creed
Dann hätten sie aber keine 3%, weil sowohl in Umfragen als auch bei Wahlergebnissen ihre Stimmen zu anderen Parteien gezählt würden. Die Parteien würden also mit 3% behandelt wie Parteien mit 0,4%.