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Kapitel 25

Diese Leere war so unglaublich schlimm, das er in seinem Kopf den Refrain von Umbrella sang. Die letzten Takte schmetterte er in den halb beleuchteten Raum. ,,Under my umbrella, ella, ella, eh, eh, eh, eh, eh, eh…“ Es schalte von den Wänden wieder und Lian hatte das Gefühl das hunderte Stimmen zu ihm flüsterten. Er lauschte seinem Echo bis es verklungen war. ,Und jetzt?‘, fragte er sich und horchte in sein Kopf, ob es drauf eine Antwort gab. Sein Kopf dachte das einigst wahre und Richtige. Er musste die Treppe hoch um nach zu sehen ob da jemand war, aber seine Beine weigerten sich und wären lieber weg gelaufen als dort hoch zu gehen. Wo waren eigentlich Mara und Jaro? Nicht hier oder? Er war sich nicht sicher, aber wenn er ehrlich war, interessierte es ihn auch nicht. Sie waren alles beide Lügner gewesen, nein das stimmte nicht, denn er war der Lügner niemand anderes. Lian glaubte das Mara ein Spion war, aber es war nur eine Theorie. Eine Theorie von vielen. Er stand immer noch an der Tür, bis zur Treppe waren es nur wenige Meter. Als Lian sein Blick weiter schweifen lies, an die Wand neben der Treppe, entdeckte er eine Zeichnung, die kaum noch zu erkennen war. Seine Füße bewegten sich langsam auf das Bild zu und blieben kurz davor stehen. Er fuhr mit seinen Finger über das verblichene Papier. Es fühlte sich weich und warm an, als hätte es gerade noch jemand gezeichnet, aber das konnte nicht sein. Sein Blick glitt nun an dem Bild nach unten und er erkannte nur das gesamte Motiv. Es war eine Frau, mittleren Alter, wunderschön. Sie strahlte soviel Freundlichkeit und wärme aus das Lian ganz schwer ums Herz wurde. Ihr lächeln war so geheimnisvoll und traurig zu gleich. Sie war einfach nur perfekt. Er verlor sich im Betrachten des Bildes das er die Stimme erst mit 3 Sekunden Verspätung wahr nahm: ,,Ja sie ist so wunderschön!“ Lian blinzelte und drehte sich um. Diese Stimme kam ihm merkwürdig bekannt vor. ,,Ja, Ja das sollte sie auch.“, rief wieder diese Stimme in seinen Gedanken. Der Mann der vor ihm stand war also die seltsame Stimme in seinem Geist gewesen. Lian musterte den Mann sehr genau. Er war ein Mann, ein bisschen jünger vielleicht als seine Vater. Seine Augen waren Blau, genau wie seine und er lehnte gegen eine Wand. Er strahlte eine Gewisse Aura aus die der Frau an der Wand ähnelte. In jungen Jahren war er sicher ein hübscher junger Mann gewesen in den sich sicher haufenweise junge Frauen verliebt haben. Er war ja sogar mit Anfang 50, so schätze ihn Lian, noch sehr hübsch. Der Mann lachte. ,,Ja, das haben sie. Ich musste nichts tun, sie kamen einfach, aber nie war die Frau für das Leben dabei, alle waren nur bei mir wegen meiner Schönheit. Am Anfang verwirrt es einen, doch irgendwann lernt man es auszunutzen. Man lernt sie zu manipulieren so das sie das machen was man will. Es ging immer ganz einfach, bis diese eine Frau in mein Leben kam. Sie hat alles verändert.“, der Mann, der sich ihm immer noch nicht vorgestellt hatte, sagte es mit soviel Spott in der Stimme das Lian sich fragte wie man so sein kann, so gemein, so hinterhältig Frauen zu manipulieren nur um einen eigenen Nutzen davon zu haben. ,,Ich weiß das du mich dafür verspottest doch du hättest das gleiche getan, wenn du gekonnt hättest. Jeder hättet das getan. Ich bin übrigens Marcel und die Frau dort auf dem Bild, irgendwie schon traurig das du sie nicht erkennst.“, meinte Marcel. Er schaute sich die Frau noch mal genauer an und verlor sich wieder in ihrem Lächeln. Erst als ihn eine Hand grob an die Schulter fasste war er wieder aus seiner Trance erwacht. ,,Ich rede mit dir!“, sagte Marcel ungehalten. ,,Was?“, fragte Lian verwirrt. Marcel stöhnte. ,,Wollen wir uns vielleicht mal setzten, ich habe Hunger.“, sagte Marcel, diesmal etwas sanfter. Wie als wollte es das Unterstreichen was er gesagt hatte, knurrte Marcels Magen. Lian war nicht fähig sich zu bewegen. ,,Och komm schon. Ich habe dir noch so viel zu erzählen.“, eifrig ging Marcel zur schön gedeckten Tafel. Endlich bewegten sich seinen Beine und er ging mit zittrigen Beinen Marcel hinter her. Sie setzten sich. Marcel schaufelte sich sofort den Teller voll und fing an zu essen. Lian schaute ihn zuerst ungläubig an, doch auch er fing an sich zögernd etwas auf den Teller zu tun.

Und ich finde diese Geschichte bisher sehr cool