Beitrag

Kommentare (5)

Kapitel 2 (Matheo)

,,Nach jedem Tunnel kommt ein Licht, auch wenn er noch so lang ist“

Ich schaue auf die Uhr. Es ist 12 Uhr. Gleich Mittagspause und dann weiter Arbeiten. Ich werde das schaffen. ,,Matt du kannst gehen ich übernehme für dich.“, ruft die unverkennbare Stimme von Miriam. Ich stehe seufzten auf und knicke direkt wieder ein, weil ich so lange saß. Eine halbe Stunde Pause, das heißt ich kann ein bisschen Spazieren gehen. Miriam sieht mich fragend an. Ich antworte nicht, sondern gehe an ihr vorbei und schaue sie dankbar an. Wenn ich Miri nicht hätte ich wüsste nicht was ich tun soll. Sie ist mein halt. Wir sind nicht zusammen, dafür bin ich noch nicht bereit, aber was nicht ist kann ja noch werden. Köln ist eine große Stadt, viele sagen sie ist hässlich, aber ich liebe diese Stadt. Ich hole aus meiner Tasche mein Brötchen und verlasse mit einem letzten Blick auf Miri den Raum. Ich programmiere sehr viele verschieden Sachen, eigentlich alles, über Handys zu Computer Chips bis hin zur Geschirrspülmaschine. Als sich die Tür mit einem Lauten Klick schließt und ich draußen stehe, muss ich erst mal durchatmen. Während ich meine Zähne in mein Butterbrötchen vergrabe, laufe ich los. Mit der anderen Hand ziehe ich mein Handy aus meiner Jackentasche und schaue wer mir alles geschrieben hat. 4 neue Nachrichten bei Whatsapp. Mein Herz schlägt schneller, denn normalerweise schreibt mir niemand, abgesehen von Miri. Ich öffne Whatsapp und halte den Atem an. Zitternd stoße ich den Atem wieder aus und ein Schluchzer schüttelt mich. Die vier Nachrichten sind von Alex. Er ist derjenige der mich immer gemobbt hat, Im Abiture, ich dachte das hört auf wenn wir getrennt sind, aber anscheinend nicht. Es sollte mir eigentlich nichts aus machen, denn wieso sollte ich schon auf Kindergartenkram reagieren, aber es macht etwas mit mir. Jeden Tag wird es schwerer das alles zu über tuschen. Alex schafft es mich außer Konzept zubringen. Miri ist die einzige die davon weiß, aber sie kann nicht mehr machen als mir Mut zusprechen. Wenn ich ihn Speere findet er mich, denn er weiß ganz genau wo ich wohne. Ich bin unscheinbar, aber schlau. Niemand mag mich, aber ich habe ein 1,0 Abitur und übe einen sehr schweren Beruf aus. All das was ich schon immer wollte, dennoch gibt es Tage an denen ich mich frage was ich hier mache. Warum ich nicht einfach nur normal sein kann. Nicht überdurchschnittlich Schlau, aber dafür ein bisschen beliebter. Mein Handy vibriert. Ich habe nur noch 5 Minuten. Scheiße. Meine Beine sind immer noch aus Gummi, aber ich versuche so schnell wie möglich zur großen schweren Tür zu kommen. Es sieht sicher scheiße aus, aber momentan ist es mir egal. Noch 3 Minuten und ich bin schon fast an der Tür. 3, 2 ,1 und geschafft. Nur noch die Treppe hoch und dann nach Links. Ich stürze zu Tür rein und Miriam fängt an zu schreien. Noch kann ich nur keuchen, deshalb sage ich nichts. ,,Bist du verrückt? Du kannst doch nicht einfach so hier rein stürmen, als wäre der Teufel hinter dir her.“, ruft Miri aufgebracht. ,,Tschuldigung“, nuschle ich. ,,Schon gut. Ich habe dir ein Kaffe mit gebracht. Er sollte noch warm sein.“, sagt sie und ich grinse in mich hinein. Sie ist so großartig. Ich nehme einen Schluck und schieße ihn in einer Fontäne wieder hinaus. ,,Matheo“, quiekt Miriam. ,,Scheiße war das heiß. Du hast gesagt das er nur noch warm ist.“, mit einem vorwurfsvollen Blick schaue ich sie an. ,,Dann war er halt noch heiß, woher soll ich das denn wissen?“, antwortet sie mit einem eben so vorwurfsvollen Blick. ,,Bin gleich wieder da, gehe nur mal Tücher holen.“, sage ich und bin schneller aus der Tür als das sie mir antworten kann. ,Wo waren noch mal die Tücher‘, frage ich mich. Ach ja in der Gemeinschaftsküche. Oh nein, da muss ich ja ganz runter. Naja egal. Ich mache mich stöhnend auf den Weg in Richtung Treppe. Die Treppe runter, dann noch eine und dann um die Ecke. Ging ja schneller als gedacht. Ich nehme mir 1 Packung mit hoch und dieses mal sprinte ich, als hätte ich nicht gelernt das mein Körper nicht zu Sport machen gedacht ist, schon gar nicht zum Sprinten. Ganz verschwitz und flach atmend komme ich oben an. Zum Glück sagt Miri nichts sonder guckt mich nur an als hätte ich nicht mehr alle Tassen im Schrank. Wir wischen alles auf und gehen dann wieder an unsere Arbeit. Drei Stunden vergehen ohne irgendwelche spektakulären Sachen. In einer Stunde habe ich Schluss. Erleichtert atme ich auf, dann gehe ich noch mit Miri in den Biergarten. Das ist das einzig schöne an diesem Tag. Vorsichtig wage ich einen Blick in ihre Richtung. Sie lächelt mir aufmunternd zu. Ich genieße ihr Nähe, aber ist das Liebe? Diese Frage habe ich mir schon häufiger gestellt, aber bin nie zu einem Ergebnis gekommen. Eine Stunde lang quäle ich mich noch durch, dann springt Miri fröhlich auf und sagt: ,,Für heute geschafft! Kommst du Matt?“ Endlich! Ich springe ebenfalls auf und schalte meine Computer aus, ziehe meine Jacke an und werfe mir m