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Fortsetztung::Er trug ein OP Hemd und hatte eine ähnliche Körperhaltung wie die Dame zuvor. Auch sein Gesicht, war so blass wie ihres.

Im nächsten Moment, öffnete sich die Türe des Aufzugs und ich schob das Bett hinein. Dann drückte ich auf die gewünschte Etage, den Keller. Als sich die Türen schlossen, sah ich mir den jungen Mann noch einmal an. Irgendwas war seltsam an ihm, doch ich konnte nicht genau sagen was es war. Im Keller angekommen, schob ich das Bett durch den engen Korridor zur Leichenhalle und steckte den Schlüssel in das Schloss.

Doch die Tür war zur meiner Überraschung nicht verschlossen. Vermutlich hatte der letzte der hier unten war vergessen sie zu verriegeln. Mit einem Flackern, schalteten sich die Lichter in der Halle ein. Diese waren so hell, dass ich kurz blinzeln musste. Die Leichenhalle, hatte keine spezielle Nachtbeleuchtung, da sich hier so gut wie niemand aufhielt und wenn dann nur kurz.

Erneut, sah ich eine Bewegung am Ende der Halle. Doch durch das helle Licht geblendet, konnte ich kaum etwas erkennen. Als sich meine Augen an die Helligkeit gewöhnten, war der Raum leer. In dem Augenblick fragte ich mich innerlich, ob ich verrückt geworden war. Ich hiefte die Leiche des Mannes auf eine Bare und schob ihn in einer der Kühlkammern. Ein paar der anderen Kühlkammern standen offen. Ich spähte hinein, aber sie waren leer.

Nun es war wohl Tag der offenen Tür, scherzte ich, um mich selbst etwas zu beruhigen. Ich verließ die Halle und ging den Gang zum Aufzug entlang. Ich musste noch ein frisches Bett mit zur Station nehmen. Bei dieser Gelegenheit, konnte ich noch eine Zigarette rauchen. Die Hintertür im Bettenlager stand offen, als ich mich darauf zubewegte. Und ein kühler Windstoß, der durch den Raum zog, ließ die Abdeckfolien über den frischen Betten seltsam tanzen, wobei sie ein leises Rascheln von sich gaben.

Draussen angekommen, zündete ich mir eine Zigarette an und zog daran, nur dieses mal nicht so genüsslich wie vorher. Ich fragte mich, warum die Patienten heute so seltsam waren. Aber wahrscheinlich war ich einfach nur überarbeitet. Ich warf den Zigarettenstummel zu Boden und trat ihn aus. Dann zog ich beim hineingehen die Tür hinter mir zu. Wieder hörte ich ein Rascheln, jedoch lauter als zuvor.

Der Wind konnte es nicht sein, denn ich hatte die Tür gerade ebend geschlossen. Mein Blick wanderte durch den Raum, über die Betten. An einem der hinteren Betten, stand ein älterer Mann und ich rief ihm zu: „Hallo, Was machen sie hier unten?“ Ich ging langsam auf ihn zu und kniff meine Augen zusammen, um ihn besser erkennen zu können. Es war wohl ein Demenzkranker der sich verirrt hatte, dachte ich. Der Mann stand nur ein paar Schritte vor mir und sah mir direkt in das Gesicht, sodass ich vor entsetzen zurück ging.

Mein Herzschlag wurde immer hektischer. Schritt für Schritt, entfernte ich mich aus dem Zimmer, den Blick auf den Mann gerichtet der mich wortlos ansah. Dann drehte ich mich um und rannte den Gang hinunter zum Aufzug. Die Aufzugtür, war sich gerade dabei zu schliessen und im letzten Moment sprang ich hinein. Eine junge Frau, die im Aufzug stand, musterte mich verwirrt. Ich rang nach Luft und sie fragte mich was los war. Ich versuchte ihr zu erklären, dass dort hinten ein toter war.

Sie schaute mich nur verwirrt an und sagte mir, dass tote nicht laufen können. Und woher sollte ich denn wissen, dass es ein toter war, fragte sie mich. Ich keuchte und schnappte immer mehr nach Luft, als ich die Kraft gefunden hatte weiter zu sprechen, sagte ich der Frau, dass ich den toten selbst vor einer halben Stunde in die Leichenhalle gebracht habe. Er hatte sogar noch das schwarze Armband am Handgelenk.

Und plötzlich wurde es mir klar, was ich so seltsam an den blassen Patienten fand, die in dieser gebügten Haltung durch die Gänge wanderten.

SIE ALLE trugen diese schwarzen Armbänder, mit denen kennzeichneten wir hier die Leichen.

Für eine Sekunde erstarrte ich, der Aufzug fuhr noch immer nach oben und schien nicht anzuhalten.

Panik stand mir ins Gesicht geschrieben, als ich auf das Handgelenk von der Dame neben mir starrte... und auf IHR SCHWARZES ARMBAND!

Kommentare (5)

Annabell du bist daaa

Coole Geschichte.

Sehr gut geschrieben und auch diese Fachbegriffe 👍 echt Top