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🍎 STORY🍎

Einen Moment lang Fritz den Zettel an, und war sich auf einmal nicht mehr sicher, ob er ihn auch wirklich für immer vernichten sollte. Schließlich hatte er sich den Test schon sehr lange angesehen, schon seit drei Jahren lag er in der Schublade, und Fritz hatte das Gefühl, er könnte sich nicht so schnell davon lösen. Auch wenn er eine 5 im Mathe-Test hatte, fühlte er sich doch gar nicht so schlecht deswegen. Er fand es einfach besser, den Test zu behalten, anstatt ihn in den Papiermüll zu kloppen. Und risikenfrei wäre das ja auch nicht!!! Schließlich standen auf dem Zettel auch einige persönliche Daten drauf, die auf keinen Fall jemand lesen sollte. Auch nicht irgendwelche neugierige Typen, die aus Interesse Sachen aus dem Müll holen und die darauf stehenden persönlichen Informationen veröffentlichen. Oder den Müllmännern wäre der Name, das Datum, und die schlechte Note sofort auffallen. Keine Ahnung was dann mit dem Test passieren würde, aber Fritz ahnte Schlimmes. Ganze drei Jahre lang hatte er den Test heimlich in der Schublade in seinem Zimmer aufbewahrt, mit der Hoffnung, dass niemand es entdecken würde, Er wusste wie gemein seine Eltern sein konnten. Und er hatte keine Lust darauf, beleidigt zu werden. Schließlich hatte er für den Test auch gelernt, und sich Mühe gegeben. Dass er eine 5 hatte, war purer Zufall. Das glaubte Fritz jedenfalls. Und tatsächlich hatte er das Arbeitsblatt, das mittlerweile ziemlich zerknittert war, so gekonnt in die hintere Schublade seinen Schreibtisches gestopft, dass seine Eltern und seine Freunde schon gar nicht auf die Idee kamen, dort nachzusehen.

Nach drei Jahren hatte Fritz plötzlich das Gefühl, diese Sache könnte nicht gut ausgehen. Was wäre, wenn seine Eltern sein Zimmer aufräumen würden, wenn er nicht zu Hause war, und dabei die schlechte Note finden würden. Das wäre echt ein Albtraum. Also beschloss Fritz, das Arbeitsblatt für immer zu zerstören. An einem warmen Morgen rannte er mit dem Papier aus dem Haus, um es zu verbrennen. Er wusste zwar, dass das Verbrennen von Papier strafbar ist, jedoch fand er es besser, den Zettel zu verbrennen, anstatt ihn seinen Eltern zu zeigen. Die würden ausrasten, so wie immer, wenn er eine schlechte Note bekommen hatte. Auf der Wiese setzte sich Fritz neben eine Mauer aus dunkelgrauem Gestein, das in der sengenden Hitze schon ganz schön aufgewärmt war. Das hellgrün leuchtende Gras war noch leicht feucht von dem Tau. Als Fritz einen Moment lang sein Handy rausholte, um eine Whatsapp-Nachricht an seinen Freund zu schreiben, fiel der Zettel ins Gras. Nach 5 Minuten hob Fritz die mittlerweile völlig durchnässte Arbeit auf, und legte diese zum Trocknen auf eine warme Felsplatte. Plötzlich sah er, wie sich zwei Frauen der Wiese näherte. Fritz erschrak. Nein, das konnte doch nicht wahr sein!!! So schnell er konnte, rannte er weg, versteckte sich hinter einem Busch und wartete, bis die Frauen an diesem Ort vorbeigingen. Sie hatten den Zettel nicht bemerkt. Zum Glück nicht.

Kurze Zeit später schnappte er sich den schon ganz trockenen Zettel, nahm ein Streichholz zur Hand, dass er heimlich in einem Drogeriemarkt in die Hosentasche gesteckt hatte, zerriss das Papier, zündete es an, und warf es auf eine Grillstelle, die sich auf der Wiese befand. Jetzt durfte ihn aber niemand erwischen... Fasziniert und sah er dabei zu, wie das Arbeitsblatt Stück für Stück abbrannte. Wenn ihn jetzt jemand sehen würde, wäre ihm vielleicht noch die Ausrede eingefallen, dass er grillt. Aber ob das wirklich klappen würde. Die Papierfetzen wurden immer dunkler und kleiner, die Schrift auf dem Test war kaum noch zu erkennen. Doch Fritz sah immer noch gespannt dabei zu, wie der Zettel sich in Rauch auflöste und schließlich zu Asche zerfiel. Am nächsten Tag ging er zu der Grillstelle, um zu sehen, was aus dem Papier geworden ist. Als er den Ort betrat, sah er sich erst in alle Richtungen um, um sicherzustellen, dass ihn auch wirklich niemand beobachtete. Erleichtert atmete er auf und setzte sich auf eine Holzbank in der Sonne, die mittlerweile schon ziemlich hoch am Himmel stand. Später nahm er die Asche und verstreute sie auf der Wiese, um die Beweise für seine Tat zu vernichten. Falls ihn doch jemand gesehen hatte...

Bevor er zurück nach Hause ging, machte er noch einen Abstecher beim Einkaufsladen und kaufte 10 Äpfel, eine große Chipstüte und zwölf Colaflaschen. Dann würden seine Eltern sicherlich nicht fragen, warum er so lange weg war und was er wohl wieder alles angestellt hatte. Das was er mit dem Zettel getan hatte, war nun mal wirklich unbeschreiblich geheim.

Kommentare (10)

Eine 5 im Test sollte nach 3 Jahren doch so langsam egal sein und nicht mehr schlimm. Recht sinnfrei das ganze, auch wenns irgendwie schön ausgeschrieben ist.

Das klingt so wie damals diese Diskussion von irgeinem Anonymen, dass auf Schulsachen die Daten draufstehen und deshalb ein riesen Haufen von Tests und Arbeitblättern im Keller angesammelt wurden, welche er ja nicht verbrennen wollte, weil es ja strafbar ist...

Und das Ende, naja, wie kann er 12 Colaflaschen, also wahrscheinlich 2 6-Packs allein Tragen?

Die Geschichte habe ich selber ausgedacht, da ich so einen ähnlichen Artikel im Internet gelesen habe. 😂 😂 😂 Da kam ich auf die Idee, auch sowas zu schreiben, da ich es sehr sehr krass und lustig fand. Toll, dass euch die Geschichte gefällt. 😉

Bevor ich die Geschichte geschrieben hatte, habe ich diesen Artikel gelesen...

https://www.gutefrage.net/frage/wo-kann-ich-am-besten-meine-schulsachen-verbrennen

Ich weiß, dass das nicht so viel Sinn macht, aber ich finde es trotzdem witzig 😂

Der Satz am Ende war vielleicht ein bisschen übertrieben, aber es muss doch nicht alles sinn ergeben. Es muss vor allem spannend, gut geschrieben und witzig sein.

Na ja... aber lange Geschichten sind doch besser als die ganz kurzen Geschichten

Ich finde die Geschichte interessant.