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Beitrag

Ein weiterer Beitrag mit einer Geschichte. Ich werde immer mal wieder hier rein schreiben wenn ich wieder ein Stück geschrieben habe, ansonsten müsst ihr euch gedulden (falls Interesse am Lesen besteht) => Fortsetzung folgt stets. Achso, und da es diesmal eine Parodie ist bitte ich diverse Fanatiker sich nicht beleidigt zu fühlen, dankeee ^^

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Another day since paradise

Am Anfang stand die Langeweile. Interessanterweise steht häufig zu Beginn einer großen Idee die Langeweile. In diesem Fall ist es nicht nur eine Idee, sondern gleich die Erschaffung der Welt. Und die Idee beweist nun schon seit sechstausend Jahren, wie vollkommen sie war. Vollkommen bescheuert. Aber gehen wir etwas zurück: In den Garten Eden. Eden, dass ist ein Anagramm zu Ende. Diesen Namen wählte Gott, als seine vier Ghostwriter ( sein Ghostwriter-Fetisch erlaubte ihm nicht nur einen zu haben, es mussten vier sein, genauso wie ein apokalyptischer Reiter, ein Grundelement oder eine Himmelsrichtung nicht reichten) mit ihm die Bibel verfassten, da der Garten Eden mehr oder weniger das Ende seiner großen Schöpfungsphase darstellte. So viel Originalität zu „unerfindlich“. Die Schlange, zu diesem Zeitpunkt noch vierbeinig, wurde von Gott hinab zu Adam und Eva geschickt, um die beiden zu prüfen. Seine Untertanen zu prüfen, dass war Gottes größtes Faible. Also ging die Schlange hinab durch den Garten Eden, wo sie Adam und Eva vorfand, die gerade dabei waren, zum Zeitvertreib die Babysaurier des Garten Edens im Bach zu ertränken. „ Hey, ihhhhhr…“ zischelte die Schlange und zog einen großen roten Apfel unter ihrem Schuppenmuster-Trenchcoat hervor: „ Wissssssssst ihr, wasssss dassss isssssst?“ Ohne auf eine Antwort zu warten senkte sie verschwörerisch ihre Stimme: „ Dasssss issssst ein Apfel der Erkenntnissssss. Mit dem sssseht ihr ganzzszs ssschnell Ssssachen, die ihr ssssonssst nicht sssseht.“
„ Willst du uns Drogen verkaufen?“ Fragte Adam, „ Garten Eden ist drogenfreie Zone! Hat Gott selbst gesagt.“ „ Wäre Gott bei der Sssschöpfung nicht high gewesssssen, würde unssssere Welt ganzzszs andersss aussssehen…“ zischelte die Schlange, „ nehmt den Apfel ruhig. Er isssst keine Droge. Er lässssst euch Wahrheiten ssssehen…“
„ Zum Beispiel?“ Fragte Eva. „ Dasss müsssssst ihr ssschon sselbssst herausssfinden. Nehmt ihn ruhig…“ sagte die Schlange und hielt ihnen den Apfel hin, „ Der ersssste isssst umssssonsssst.“ Eva sah Adam an. Adam sah Eva an.

„ Ich nehme ihn!“ Riefen beide gleichzeitig, griffen sich den Apfel, rissen ihn dabei in zwei Hälften und verschlangen ihn. Einige Sekunden lang kauten sie träumerisch auf dem Apfel herum. Evas Augen klärten sich auf. Sie verschluckte sich fast an ihrem Apfel, hustete und hielt sich die Arme vor den Leib. „ Warum bin ich nackt?“ Adam fiel mit ein:
„ Warum bin ich nackt?“
„ Was soll der Mist, Gott?“
„ Scheiß Spanner!“
„ Wir gehen weg, du Arsch!“ In seinem Aussichtsturm, von dem aus Gott tagelang Eva durch sein Fernrohr beobachtete, brüllte Gott auf. „ Eeeeyyyy! Ihr dürft euch nicht anziehen! Ich bin euer Herrscher, zieht euch gefälligst aus! Ihr wagt es, meinem Willen zu widerstreben? Ich bin euer Gott, der euer Volk aus Ägypten geführt hat - “ Gott hielt inne, dachte nach und rief: „ Sorry, Spoiler, das kommt noch. Ich verbanne euch aus meinem Garten!“ „ Hast du nicht zugehört? Wir gehen schon selbst, du Tyrann!“ Fassungslos stammelte Gott wirres Zeug vor sich hin und starrte aus seinem Turm. Nach einiger Zeit brüllte er:
„ Selber!“, doch Adam und Eva waren schon lange draußen in der Welt, weit fort von ihm. Gott blickte ein paar Sekunden lang ins Leere, dann wandte sein Blick sich nach unten, in den Garten Eden:
„ SCHLANGE!!!“ Die Schlange hob den Kopf hoch und rief:
„ Ja, Boss?“ Gott erhob seinen Mittelfinger und schnipste. Der Schlange fielen alle vier Beine weg ( und verwandelten sich in die neue Gattung der Regenwürmer, aber das ist eine andere Geschichte.) und sie prallte auf den Boden. „ Warum?“ Rief sie.
„ DU BIST SCHULD!“ Brüllte Gott, dann saß er einige Hundert Jahre lang hyperventilierend in seinem großen Turm und schmollte vor sich hin. Eines Tages sah er auf die Erde hinab und musste feststellen, dass ein Mensch an einem Baum am Randgebiet des Garten Edens seinem Harndrang nachließ. „ Nein.“ Hauchte Gott. Er begann zu zittern, während der Typ sein Geschäft am heiligen Baum verrichtete. „ Nein.“ Gott stand auf, schritt zum Rand seines Turmes und war gerade im Begriff, einen vernichtenden Blitzstrahl zu formen, um den ungehobelten Menschen für immer vom Antlitz dieser Welt zu tilgen, als ein weiterer Mensch um die Ecke kam.

„ Entschuldigung? Das hier ist Privatgrundstück. Ich muss ihnen leider einen Strafzettel verpassen.“ „ Was willst du von mir? Hau ab.“
„ Ich bin vom Ordnungsamt. Das ist mein Job!“ Der Mann ( Der übrigens Noah hieß) gab dem Mann einen Strafzettel und zog von dannen. Normalerweise hatte Gott immer zu dem Punkt, an dem ihn sein Volk ihn wirklich nervte, die Welt zerstört und eine neue geschaffen. Beispielsweise war von Mittelerde nicht viel übrig geblieben, als Gandalf ihm einmal drei Nächte in Folge den Schlaf mit magischem Feuerwerk geraubt hatte. Doch nun verspürte er einen großen Stolz auf diesen Menschen namens Noah, der dort so tapfer den Garten Eden verteidigte. Gott schnipste mit den Fingern, und auf der Stelle tauchte Noah vor ihm auf. „Großer Herr Gott“ keuchte er und fiel vor Gott auf die Knie. „Steh auf!“ befahl ihm Gott, „Der Boden ist frisch geputzt.“ „ Euer Wille geschehe, großer Herr Gott!“ sagte Noah und rappelte sich ungeschickt auf. „Hör mal, Noah, ich habe gesehen, wie du den Garten Eden so tapfer verteidigt hast. Zum Dank werde ich dir…“ - Noah blickte Gott erwartungsvoll an - „eine Aufgabe geben.“ (Noah versuchte, seine glückliche Miene beizubehalten). „ Dir“ fuhr Gott fort, „Und nur dir allein übertrage ich die Aufgabe des Baus einer… äh…“ Gott überlegte. „äh… einer…“ „ Einer Arche?“ schlug Noah hilfsbereit vor. „ Ach, papperlapapp, die nützt doch nichts!“ sagte Gott, „ Du, Noah, baust mir eine Mauer. Ja, eine Mauer. Eine Mauer um den Garten Eden herum, auf dass niemals mehr ein Mensch ihn beschmutzen wird.“ Und so geschah es, und schon am nächsten Morgen begann Noah mit dem Bau einer Mauer. Es war eine große Mauer, eine schöne Mauer, und niemand konnte besser Mauern bauen als Noah vom Ordnungsamt. Die anderen Menschen derweil beobachteten dies höchst befremdet von ihrem großen Wachturm aus, dem Turm von Babel. „NOAH?“ Rief einer mit einem Megaphon hinab, „Baust du da etwa eine Mauer um den Garten Eden?“ Noah blickte von seiner Arbeit hoch. „ Was?“ rief er, „Nein! Niemand hat die Absicht, eine Mauer zu bauen!“ „ Für die Freiheit!“ Schrie ein kleines Kind auf der höchsten Plattform des Turmes zu Babel, rannte zum Katapult auf selbiger und entsicherte es. Die Zeit verzähflüssigte sich vor Noahs Augen, während der Felsbrocken langsam auf ihn zu schnellte - um ihn unter sich zu begraben. Damit war die kurze, glorreiche Geschichte von Noah vom Ordnungsamt abgeschlossen. Gott indes geriet darüber in Rage und zerstörte mit einem gewaltigen Sturm den Turm von Babel und alle in ihm lebenden Menschen dazu. „ Du Gott?“ fragte die Schlange, die seit ihrer Degradierung Gott als Kellner diente und ihm frischgepressten Apfelsaft servierte. „Hm?“ fragte der allmächtige Schöpfer.

„ Was haben denn die Zivilisten jetzt verbrochen gehabt?“ Gott sah sie erstaunt an. Das Tier stellte gute Fragen… „ Die Menschen von Babel“ begann er und räusperte sich - „ Horteten Massenvernichtungswaffen. Es war unser demokratisches Recht“ - bei „demokratisch“ warf er Schlange einen leeren Becher Apfelsaft an den Kopf - „ Sie mitsamt aller Zivilisten zu vernichten. „ Du Gott?“ fragte die Schlange erneut. „ Was denn noch?“ schnauzte dieser. „ Aber es waren gar keine Massenvernichtungswaffen im Turm von Babel.“ Gott kniff die Augen zusammen, als sie das sagte. „ Ich“ sagte er und griff nach der Schlange, „bin“ fuhr er fort und verknotete Schlange mehrmals, wodurch sie in allen Farben Blutergüsse bekam, „allwissend!“ endete er und warf die Schlange weit fort in den Himmel hinauf. Und so entstand aus der Schlange und ihren farbenfrohen Blutergüssen der Regenbogen, und alle anderen Geschichten über seine Entstehung sind Lügen.