Verloren im gefährlichen Wald
In einem finsteren kleinen Wäldchen lebte vor nicht allzu langer Zeit, ein einsames Reh, umgeben von gefährlichen Wölfen. Das Reh konnte in jeder Sekunde zum Futter der Wölfe werden, wenn es sich mal wieder in ihrem Revier aufhielt. Vor einigen Monaten machte es seine erste Bekanntschaft mit einem ausgewachsenem Wolfsrüden. Das war so: Das Reh schlich durch das Dickicht des Waldes und suchte nach Essbarem: Sprossen, Gräser, Eicheln und Beeren. Dabei vertiefte es sich so sehr auf den erfrischenden Gerüchen und Geräuschen der Natur, dass es gar nicht mitbekam, wie das Raubtier immer näher kam. Kommen wir zu den Wölfen: Im Wald lebte ein nicht besonder großes Rudel von Wölfen. 14 waren es insgesamt, alle erwachsen und mächtig. Sie jagten immer gemeinsam und ließen dabei ihre hilflose Beute nie aus dem Blick. Rehe, Hasen, Wachteln, Füchse und Rebhühner standen auf ihrem Speiseplan- eben alles, was nicht rechtzeitig flüchten konnte bevor die riesigen Mäuler der Wölfe zuschnappten. Doch dieses Reh war anders als die anderen Rehe- anstatt sich von dem Revier der Wölfe fernzuhalten, näherte es sich diesem regelmäßig. Mal bei der Futtersuche, mal auf der Suche nach anderen Rehen, die ebenfalls in dem kleinen Wald lebten. Besonders gefährlich war der Leitwolf, den alle "Der Wolf der Wölfe" nannten und der sich immer im Territorium der hilflosen Waldtiere aufhielt. Dort warteten die saftigsten Happen auf ihn. Würde er das Reh fangen? Würde er vielleicht ein Rehkitz erwischen? Er war der einzige, der nachts alleine durch die Wälder streifte und Kleingetier erbeutete. Das Wolfsrudel war sehr sehr stolz auf ihn. "Du wirst dieses Reh fangen!", rief eine junge Wölfin namens Mila. "Ja, das werde ich. Ihr könnt euch auf mich verlassen.", entgegnete der große Wolfsrüde und fletschte seine riesigen Eckzähne. Krallen funkelten im Mondlicht. Alle Augen richteten sich auf ihn. An einem lauwarmen Sommerabend schlich sich das Reh mal wieder in den gefährlichen Teil des Waldes. Die Wölfe waren gerade auf Jagd, angeführt von dem Leitwolf, der ihnen voranlief und die Augen vor sich gerichtet hatte. Drei Hasen und ein Rehkitz- das war alles, was sie diesmal gefunden hatten. Und da stand plötzlich das Reh vor ihnen- erschrocken und vor Angst zitternd. Die Augen der Wölfe leuchteten rot im fahlen Mondlicht. "Grrr... da ist es!", grölte der Leitwolf und sprang in die Ferne, mit ausgestreckten Pranken und weit aufgerissenem Kiefer. "Nein!", schrie das Reh auf und flüchtete sich in die nächstgelegene Brombeerhecke, doch die wildgewordene Herde aus Wölfen stürmte unerbitterlich hinter ihr her. Haben sie ihre Spur gefunden? Kaum hatte das Reh sich in die richtige Position gesetzt, verspürte es, wie sich Dutzende von messerscharfen Krallen und Zähnen durch ihre Haut bohrten. "Oh nein, die Wölfe!", dachte sie und fiel schmerzerfüllt zu Boden. Das letzte, was sie wahrnahm, war ein lauter Schuss- die Jäger waren da! Erleichtert atmete das Reh auf und sah sich um- weiterhin am Waldboden liegend. Blut quoll aus seinen tiefen Kratz- und Bisspuren. Doch sie hatte es überstanden. Die Wölfe waren besiegt. Stunden später rappelte es sich mühsam auf und lief zurück ins Rehgebiet. Seitdem wusste es ganz genau, was passierte, wenn es die Grenzen überschritt.
Silberschweif #WarriorCats
meine erste Geschichte.