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"Der Beobachter

Katarina ging an einem Abend im Dezember dieses Jahres raus in ihren Garten und setzte sich auf eine Bank vor ihrem Fenster. Von dort aus konnte sie alles sehen. Ein Haus, das sich gegenüber ihres eigenen befindet, ist zu einem regelrechten Treffpunkt geworden. Kaltes Licht fiel auf die Betonfliesen vor dem Eingangsbereich. Im Inneren glimmerte eine Lichterkette in eiskalten blauen Farben. Die Wände waren reich geschmückt. Überall bunte Figuren. Vor dem Haus parkten Familien mit Kindern und auf der Veranda standen fünf Personen: zwei junge Frauen und drei Männer und sie alle plauderten mit einem Grinsen. Katarina sah ihnen unauffällig zu. In der Luft hing ein unidentifizierbarer Geruch. Die Männer trugen alle schwarze Anzüge, die Frauen weiße Jacken und dunkle Hosen. Doch sie alle hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Einen Moment lang hatte Katarina das Gefühl, als würde sie beobachtet werden. Dabei war sie diejenige, die sie beobachtete. Dann passierte es. Eine der Frauen auf der Platform vor dem Eingangsbereich drehte sich in Richtung des Gartens um, in dem Katarina immer noch saß. Ihr Augen verengten sich zu Schlitzen. Die andere Frau starrte sie an, Und dann fing sie an zu lachen, begann mit der anderen zu tuscheln. Die drei Männer drehten sich um, murmelten noch einige Worte und verschwanden dann im Inneren des Hauses. Katharina fragte sich, ob sie auch dort wohnten. Kein Zweifel, sie sahen sie an und sie lachten. Über sie. Eine von ihnen zeigte mit der Hand in ihre Richtung und hielt sich den Mund. Katharinas Blick fiel auf den morschen Gartenzaun, dann auf die kleine grüne Wiese vor ihr, Dann sah sie wieder zu dem Haus, zu dem Treffpunkt, an dem sich so viele Menschen versammelt hatten und redeten. Sie sahen so glücklich aus, so normal. Massenhaft strömten sie durch den Eingangsbereich nach Innen. Erst jetzt bemerkte Katharina, dass einige Menschen etwas in den Händen hielten. Etwas dunkles, unförmiges, das sie nicht recht identifizieren konnte. Im hinteren Trakt des Gebäudes öffnete sich eine Tür und ein Mann, komplett in schwarz gekleidet, spähte hinaus in die Dunkelheit. Sein Gesicht wurde für einen Moment von den Lichtern der Außenwelt beleuchtet. Für einen Moment kam es Katharina vor, als wäre sein Gesicht durch eine Maske verdeckt. So geheimnisvoll. Die Tür schloss sich wieder. Der seltsame Mann war weg. Dann erkannte sie, dass die zwei Frauen, die sie vor kurzem noch im Visier hatten, weg waren. Sie waren verschwunden, in der Finsternis der Nacht. Die Platform vor dem Haus war nahezu leer. Selbst die Familien mit den Kindern waren längst in die Autos gestiegen und weggefahren. Vier Jugendliche näherten sich dem Eingang und passierten ihn. Dann waren sie drinnen und Katharina konnte nichts mehr erkennen, außer schmenhaften Umrissen im kalten Licht des winzigen Raumes. Die Lichterkette im Schaufenster glitzerte immer noch. Ein älteres Ehepaar kam an. Von irgendwoher drang schallendes Gelächter. Oder war das eher ein Husten? Katharina kniff erneut die Augen zusammen. Nein, das war eindeutig ein Lachen. Lachte jemand über sie? Ihr Blick wanderte wieder zum Gartenzaun, über die Wiese und zurück. Das ältere Ehepaar stand nun direkt vor dem Eingang. Eine Frau mit schwarzem Anzug und einer der unbekannten Männer traten heraus. Sie redeten wieder. Dann holte die ältere Dame ein schwarzes Bündel aus dem Kofferraum. Ihr Eheman stand neben ihr und sagte kein Wort. Das Lachen war ihnen irgendwie vergangen. Dann öffnete sich erneut die Tür, aus der vorher der Mann geschaut hatte. Derselbe Mann erschien erneut. Er schnappte sich das schwarze Bündel und trug es rein. Das Ehepaar blieb draußen. Zwanzig Minuten später liefen die beiden rein. Die ältere Dame und ihr Mann. Sie kamen mit etwas Unidentifizierbarem in der Hand wieder zurück. Ein weißes Päckchen. Oder auch ein Zettel. Im Dämmerlicht konnte man es nicht gut erkennen. Aus dem Inneren des Hauses klang Gelächter, dann ein dumpfes, elektrisches Dröhnen. Es kam aus dem Raum, den keiner mehr betreten durfte. Katharina ließ den Blick nicht ab von dem Haus. Auf dem Balkon waren alle Dekorationen ihrer Größe nach geordnet: große Lichterketten, kleine Lichterketten. Große Figuren, kleine Figuren. Die Jugendlichen liefen wieder aus dem Gebäude. Ihre Gesichter waren emotionslos. Vielleicht kam es Katharina aber nur so vor, weil sie selber keine Emotionen hatte und in ihrem Garten saß und andere beobachtete. Nach einiger Zeit verließen alle das Haus, das Licht ging aus. Katharina drehte sich um und ging zurück nach Hause. Sie wusste dass alle in der Nachbarschaft sie kannten. Und sie beschloss, seltener raus zu gehen."

Kein Bock es zu lesen

musst du auch nicht

Das ist doch schonmal ein Fortschritt. Zwei Dinge noch: 1. In den Beitragstext sollte am besten das Thema der Geschichte, nicht deren "Coolheit". 2. Du kannst ruhig immer den gleichen Namen verwenden, oder, noch besser, den gleichen Account, um Kommentare und Beiträge zu schreiben. (Und "kannst ruhig" ist hier im professionellen Sinne zu verstehen.)

Jana, du gibst dir auf jeden Fall Mühe! Vielleicht wirst du ja irgendwann ein Buch schreiben

Danke für einen sinnvollen und Community - bereichernde Beitrag Jana

Seit langem etwas worüber wir uns wirklich freuen können statt ärgern

dieser Beitrag muss gelöscht werden- er ist unnötig. Bye.

112 weitere Kommentare

denn online kennt mich niemand und da kann er mich auch nicht dämlich finden

Red dir das nicht ein

Mir würde es nicht einfach fallen, mit jemanden im echten Leben zu reden aber vom PC aus hätte ich keine Probleme einen Fremden zu kontaktieren.

Sonst glaubst du's am Ende selbst noch. 1. Es gibt mit Sicherheit auch Leute, die nichts gegen dich haben. Die das nur nicht sagen, weil sie befürchten, sonst auch gemobbt zu werden. 2. Du kannst dir auch online Feinde schaffen, das solltest du eigentlich wissen

Das Internet löst keine Probleme, und schon gar nicht die Leute dahinter.

Anonym

Mir würde es nicht einfach fallen, mit jemanden im echten Leben zu reden aber vom PC aus hätte ich keine Probleme einen Fremden zu kontaktieren.

Okay, dann schreib mal eine E-Mail an einen Jugendpsychologen, einen Trainer, oder sonst jemandem, bei dem du möchtest, dass er dir eine neue Perspektive im Leben gibt.

Ja, ich weiß es... und trotzdem gelingt es mir nicht, normal zu reden, zu chatten, usw.

das hatte ich oft genug getan

und es ist immer schiefgelaufen

irgendwann hat man einfach keine Lust mehr auf so etwas

Anonym

Ja, ich weiß es... und trotzdem gelingt es mir nicht, normal zu reden, zu chatten, usw.

Das kann man lernen. Aber dazu brauchst du wirkliche Kontakte. Keine Kommentare im Internet, sondern richtige Leute.

früher fiel es mir einfach, mit meinen Klassenkameraden zu reden. Dann wurde es immer schwerer für mich, je älter ich wurde. So wie es aussieht, liegt das an meinem Verhalten. Ich hätte mich in Griff bekommen sollen. Aber was geschehen ist, kann man nicht mehr ändern. Mittlerweiee habe ich auch Angst vor der Öffentlichkeit. Ich will mit anderen im echten Leben einfach gar nichts mehr zu tun haben. Außer mit meiner Familie aber auch das ist nicht immer einfach. Am liebsten bin ich daher alleine, weil ich dann nicht beobachtet und kritisiert werden kann. Online ist es kein großes Problem.

Anonym

früher fiel es mir einfach, mit meinen Klassenkameraden zu reden. Dann wurde es immer schwerer für mich, je älter ich wurde. So wie es aussieht, liegt das an meinem Verhalten. Ich hätte mich in Griff bekommen sollen. Aber was geschehen ist, kann man nicht mehr ändern. Mittlerweiee habe ich auch Angst vor der Öffentlichkeit. Ich will mit anderen im echten Leben einfach gar nichts mehr zu tun haben. Außer mit meiner Familie aber auch das ist nicht immer einfach. Am liebsten bin ich daher alleine, weil ich dann nicht beobachtet und kritisiert werden kann. Online ist es kein großes Problem.

Ich weiß. Aber du willst doch nicht ewig so weitermachen, oder? Ich sag es nicht gerne, aber das klingt nach Verkriechen, vielleicht noch Frustessen und Hirn von der Glotze weichspülen lassen, höchstens ne Katze als Lebewesen in der Wohnung, und von der Sozialhilfe leben. Klingt nicht gut, oder?

ich erinnere mich noch an Situationen, die das Introvertiertsein bei mir noch verstärkt haben. 1. Als ich ohne Grund geärgert wurde. 2. Als ich vor 4 Jahren aus dem Einkaufsladen geschmissen wurde, weil ich meine Maske nicht an hatte. 3. Als ich Blödsinn gemacht habe und mich dann alle jahrelang ärgerten, auch wenn ich sagte, dass ich nur lustig sein wollte und alles nicht ernst gemeint war. Es änderte sich nie. 4. Als meine Eltern jemanden anriefen, den ich nicht kannte...

Hast du deswegen so ein Trauma mit Masken, dass du andauernd über sie (bzw. über Corona und Desinfektionsmittel) laberst?

Ja, das ist nicht gut aber ich habe keine andere Möglichkeit... ich will nicht wieder geärgert werden oder dass mich jeder hasst aber dazu ist es doch zu spät und ich bin einfach zu unsicher um einem Verein beizutreten. würde es einen Online-Verein geben, würde ich mich anmelden. Aber im echten leben ist das sehr schwer für mich.

Anonym

Ja, das ist nicht gut aber ich habe keine andere Möglichkeit... ich will nicht wieder geärgert werden oder dass mich jeder hasst aber dazu ist es doch zu spät und ich bin einfach zu unsicher um einem Verein beizutreten. würde es einen Online-Verein geben, würde ich mich anmelden. Aber im echten leben ist das sehr schwer für mich.

Doch, das hast du. Halt nicht in dem dämlichen Körbchen. Aber außerhalb doch locker.

Du kannst immer noch neue Leute kennenlernen. Aber dazu musst du wissen, was dich interessiert. Ein Hobby, ein Interesse, etwas, wovon du Fan bist bzw. worauf du dich freuen kannst...

Ja, weil ich die Pandemie sehr negativ im Gedächtnis habe (kein Trauma, aber keine schöne Erfahrung). 1. Ständig hat mich jemand angemeckert, ich solle meine Maske über die Nase ziehen... 2. Ich wurde ständig von meinen Klassenkameraden blöd angesehen. 3. Mein Hund wurde eingeschläfert. Zwei Wochen nach seinem Tod riefen meine Eltern beim Tierbestatter an. Ich hörte ihrem Gespräch zu. Meine Mutter fragte: "Wo ist mein Hund? Ich habe vom Tierarzt keine Informationen bekommen. Wird er beerdigt?" Der Tierbestatter sagte: "Ach ja, ihr Hund... er liegt in der Kühlung." Dann bin ich in Tränen ausgebrochen und meine Mutter fragte: "Wie meinen sie das? Mein Hund liegt in einem Kühlschrank?" Und der Tierbestatter sagte: "Ja, er liegt in der Kühlung." Dann beendete meine Mutter das Gespräch. Es war einer der traurigsten Erlebnisse in der Pandemie. Ich wünschte, ich hätte es nie erfahren. 4. Ich habe zwei Praktikas vermasselt. 5. Niemand wollte mehr was mit mir zu tun haben... sogar meine Cousine brach den Kontakt mit mir ab. Sie ist zwar immer noch nett zu mir aber wir chatten nicht mehr miteinander. 6. Ich hatte mich mit Corona angesteckt.

vielleicht irgendwann... aber momentan bin ich nicht in der Lage, jemanden anzusprechen, es sei denn er spricht mich an

ab jetzt halte ich meine Fresse.

die Pandemie hat mich so verrückt gemacht...

Anonym

die Pandemie hat mich so verrückt gemacht...

Merkt man

Du tust mir leid Jana. Aber du musst was ändern! Du bist die einzige, die es schafft aus deinem schlechten Alltag rauszukommen?

Ja, ich weiß dass ich mich ändern müsste aber jetzt kann ich es einfach nicht

meine Eltern wissen vermutlich was gut für mich ist

Anonym

meine Eltern wissen vermutlich was gut für mich ist

Nicht immer tun sie das

Aber meistens...

Anonym

Ja, weil ich die Pandemie sehr negativ im Gedächtnis habe (kein Trauma, aber keine schöne Erfahrung). 1. Ständig hat mich jemand angemeckert, ich solle meine Maske über die Nase ziehen... 2. Ich wurde ständig von meinen Klassenkameraden blöd angesehen. 3. Mein Hund wurde eingeschläfert. Zwei Wochen nach seinem Tod riefen meine Eltern beim Tierbestatter an. Ich hörte ihrem Gespräch zu. Meine Mutter fragte: "Wo ist mein Hund? Ich habe vom Tierarzt keine Informationen bekommen. Wird er beerdigt?" Der Tierbestatter sagte: "Ach ja, ihr Hund... er liegt in der Kühlung." Dann bin ich in Tränen ausgebrochen und meine Mutter fragte: "Wie meinen sie das? Mein Hund liegt in einem Kühlschrank?" Und der Tierbestatter sagte: "Ja, er liegt in der Kühlung." Dann beendete meine Mutter das Gespräch. Es war einer der traurigsten Erlebnisse in der Pandemie. Ich wünschte, ich hätte es nie erfahren. 4. Ich habe zwei Praktikas vermasselt. 5. Niemand wollte mehr was mit mir zu tun haben... sogar meine Cousine brach den Kontakt mit mir ab. Sie ist zwar immer noch nett zu mir aber wir chatten nicht mehr miteinander. 6. Ich hatte mich mit Corona angesteckt.

Okay, ich stimme zu, dass das nicht schön ist. Außer das 1. - du weißt schon, dass eine Maske nicht viel bringt, wenn der Rüssel raushängt? schlechtewitze.com/witze/66cdd383344ec8bfeccbbf79/ich-weiss-es-ist-bereits-vier-jahre-alt

Aber hast du nicht auch mal gesagt, dass der Lockdown schön für dich war, weil du das Haus nicht verlassen musstest?

Anonym

Ja, weil ich die Pandemie sehr negativ im Gedächtnis habe (kein Trauma, aber keine schöne Erfahrung). 1. Ständig hat mich jemand angemeckert, ich solle meine Maske über die Nase ziehen... 2. Ich wurde ständig von meinen Klassenkameraden blöd angesehen. 3. Mein Hund wurde eingeschläfert. Zwei Wochen nach seinem Tod riefen meine Eltern beim Tierbestatter an. Ich hörte ihrem Gespräch zu. Meine Mutter fragte: "Wo ist mein Hund? Ich habe vom Tierarzt keine Informationen bekommen. Wird er beerdigt?" Der Tierbestatter sagte: "Ach ja, ihr Hund... er liegt in der Kühlung." Dann bin ich in Tränen ausgebrochen und meine Mutter fragte: "Wie meinen sie das? Mein Hund liegt in einem Kühlschrank?" Und der Tierbestatter sagte: "Ja, er liegt in der Kühlung." Dann beendete meine Mutter das Gespräch. Es war einer der traurigsten Erlebnisse in der Pandemie. Ich wünschte, ich hätte es nie erfahren. 4. Ich habe zwei Praktikas vermasselt. 5. Niemand wollte mehr was mit mir zu tun haben... sogar meine Cousine brach den Kontakt mit mir ab. Sie ist zwar immer noch nett zu mir aber wir chatten nicht mehr miteinander. 6. Ich hatte mich mit Corona angesteckt.

Diese Leute, die so doof sind und die Maske nicht über die Nase ziehen gehen mir so auf den Sack

Robin

Diese Leute, die so doof sind und die Maske nicht über die Nase ziehen gehen mir so auf den Sack

Same

Kommentar gelöscht von Bevolie ☆ 💛🐈
Robin

Diese Leute, die so doof sind und die Maske nicht über die Nase ziehen gehen mir so auf den Sack

Absolut. Da frag ich mich, ob die den Sinn einer Maske überhaupt verstanden habe. Wenn ein Kondom nicht die richtige Größe hat, schneidet man ja vorne auch nicht ein Loch hinein.

Die einzige Person, die mir noch mehr auf den Sack ging, war eine Frau in der Bahn, die auf ihre Maske mit Edding "DIKTATUR" draufgeschrieben hat. Da hätte ich sie am liebsten gefragt, ob ich ihr für ihre Blödheit gleich mal ein paar scheuern darf. (Hab ich aber nicht, das kommt in öffentlichen Verkehrsmitteln nicht so gut...) Weiß die Alte überhaupt, was eine Diktatur ist? Und was eine Maßnahme bei einer Sache ist, bei der es keinen Gewinn gibt, sondern nur ein kleineres Übel? Würde sie bei einer anderen Katastrophe (Erdbeben, radioaktiver Supergau, Vulkanausbruch, Hochwasser...) auch was von "Diktatur" blöken?

Robin

Diese Leute, die so doof sind und die Maske nicht über die Nase ziehen gehen mir so auf den Sack

Ja, same

Kommentar gelöscht von BEOWULF02
der geschichtenerzähler

"Der Beobachter

Katarina ging an einem Abend im Dezember dieses Jahres raus in ihren Garten und setzte sich auf eine Bank vor ihrem Fenster. Von dort aus konnte sie alles sehen. Ein Haus, das sich gegenüber ihres eigenen befindet, ist zu einem regelrechten Treffpunkt geworden. Kaltes Licht fiel auf die Betonfliesen vor dem Eingangsbereich. Im Inneren glimmerte eine Lichterkette in eiskalten blauen Farben. Die Wände waren reich geschmückt. Überall bunte Figuren. Vor dem Haus parkten Familien mit Kindern und auf der Veranda standen fünf Personen: zwei junge Frauen und drei Männer und sie alle plauderten mit einem Grinsen. Katarina sah ihnen unauffällig zu. In der Luft hing ein unidentifizierbarer Geruch. Die Männer trugen alle schwarze Anzüge, die Frauen weiße Jacken und dunkle Hosen. Doch sie alle hatten ein Lächeln auf dem Gesicht. Einen Moment lang hatte Katarina das Gefühl, als würde sie beobachtet werden. Dabei war sie diejenige, die sie beobachtete. Dann passierte es. Eine der Frauen auf der Platform vor dem Eingangsbereich drehte sich in Richtung des Gartens um, in dem Katarina immer noch saß. Ihr Augen verengten sich zu Schlitzen. Die andere Frau starrte sie an, Und dann fing sie an zu lachen, begann mit der anderen zu tuscheln. Die drei Männer drehten sich um, murmelten noch einige Worte und verschwanden dann im Inneren des Hauses. Katharina fragte sich, ob sie auch dort wohnten. Kein Zweifel, sie sahen sie an und sie lachten. Über sie. Eine von ihnen zeigte mit der Hand in ihre Richtung und hielt sich den Mund. Katharinas Blick fiel auf den morschen Gartenzaun, dann auf die kleine grüne Wiese vor ihr, Dann sah sie wieder zu dem Haus, zu dem Treffpunkt, an dem sich so viele Menschen versammelt hatten und redeten. Sie sahen so glücklich aus, so normal. Massenhaft strömten sie durch den Eingangsbereich nach Innen. Erst jetzt bemerkte Katharina, dass einige Menschen etwas in den Händen hielten. Etwas dunkles, unförmiges, das sie nicht recht identifizieren konnte. Im hinteren Trakt des Gebäudes öffnete sich eine Tür und ein Mann, komplett in schwarz gekleidet, spähte hinaus in die Dunkelheit. Sein Gesicht wurde für einen Moment von den Lichtern der Außenwelt beleuchtet. Für einen Moment kam es Katharina vor, als wäre sein Gesicht durch eine Maske verdeckt. So geheimnisvoll. Die Tür schloss sich wieder. Der seltsame Mann war weg. Dann erkannte sie, dass die zwei Frauen, die sie vor kurzem noch im Visier hatten, weg waren. Sie waren verschwunden, in der Finsternis der Nacht. Die Platform vor dem Haus war nahezu leer. Selbst die Familien mit den Kindern waren längst in die Autos gestiegen und weggefahren. Vier Jugendliche näherten sich dem Eingang und passierten ihn. Dann waren sie drinnen und Katharina konnte nichts mehr erkennen, außer schmenhaften Umrissen im kalten Licht des winzigen Raumes. Die Lichterkette im Schaufenster glitzerte immer noch. Ein älteres Ehepaar kam an. Von irgendwoher drang schallendes Gelächter. Oder war das eher ein Husten? Katharina kniff erneut die Augen zusammen. Nein, das war eindeutig ein Lachen. Lachte jemand über sie? Ihr Blick wanderte wieder zum Gartenzaun, über die Wiese und zurück. Das ältere Ehepaar stand nun direkt vor dem Eingang. Eine Frau mit schwarzem Anzug und einer der unbekannten Männer traten heraus. Sie redeten wieder. Dann holte die ältere Dame ein schwarzes Bündel aus dem Kofferraum. Ihr Eheman stand neben ihr und sagte kein Wort. Das Lachen war ihnen irgendwie vergangen. Dann öffnete sich erneut die Tür, aus der vorher der Mann geschaut hatte. Derselbe Mann erschien erneut. Er schnappte sich das schwarze Bündel und trug es rein. Das Ehepaar blieb draußen. Zwanzig Minuten später liefen die beiden rein. Die ältere Dame und ihr Mann. Sie kamen mit etwas Unidentifizierbarem in der Hand wieder zurück. Ein weißes Päckchen. Oder auch ein Zettel. Im Dämmerlicht konnte man es nicht gut erkennen. Aus dem Inneren des Hauses klang Gelächter, dann ein dumpfes, elektrisches Dröhnen. Es kam aus dem Raum, den keiner mehr betreten durfte. Katharina ließ den Blick nicht ab von dem Haus. Auf dem Balkon waren alle Dekorationen ihrer Größe nach geordnet: große Lichterketten, kleine Lichterketten. Große Figuren, kleine Figuren. Die Jugendlichen liefen wieder aus dem Gebäude. Ihre Gesichter waren emotionslos. Vielleicht kam es Katharina aber nur so vor, weil sie selber keine Emotionen hatte und in ihrem Garten saß und andere beobachtete. Nach einiger Zeit verließen alle das Haus, das Licht ging aus. Katharina drehte sich um und ging zurück nach Hause. Sie wusste dass alle in der Nachbarschaft sie kannten. Und sie beschloss, seltener raus zu gehen."

ist gut geworden, finde ich