Witz

Das Wortspiel ist auf jeden Fall gut! Aber dieses Grünen-Bashing mag ich nicht... War die vorherige Regierung so viel besser? 16 Jahre Stillstand mit der CDU bzw. der Groko? Ist es denn so schlecht, dass z.B. Jugendliche ein Recht auf eine Ausbildungsstelle haben? Dass mehr Ostdeutsche in Führungspositionen sind? Dass der Mindestlohn auf 12 Euro erhöht wurde? (Kein Witz, ich hab vor der Ampel noch für 8 Euro die Stunde gearbeitet...) Oder dass jeder Transgender seinen Namen ändern darf, oder dass man selber Cannabis anbauen darf? Oder dass Windräder auf dem Meer gebaut werden?

Sorry, wenn da gerade etwas die Pferde mit mir durchgehen. Aber ich finde es irgendwie billig, ständig mit dem Finger auf die Grünen zu zeigen... Meiner Meinung nach sind nicht die Grünen das Problem in der Ampel, sondern die FDP. Fortschritt, der gerade den von der alten Regierung "vergessenen" Bürgern nützen würde (Kinder, Jugendliche, Arbeitslose, Ostdeutsche, queere Leute, ältere Menschen...) und es den Konzernen recht machen, lässt sich leider schwer vereinen

Ja, danke! Die FDP blockiert alles im Bundestag und ist selbst das Gegenteil von komstruktiv!

*n (Und wenn man es rational sieht: Schwerpunkt Ökonomie zur CDU (auch wenn ich die unter keinen Umständen unterstütze), Schwerpunkt Soziales zur SPD und Schwerpunkt Umweltschutz zur Grünen. Fällt was auf? Ja. Die FDP ist unnötig. Vor allem, wenn sie nur dekonstruktiv blockiert. Natürlich kann man das System oben nur begrenzt so vertreten, aber in den Grundsätzen halt.)

Deswegen hätte ich gerne eine rot-rot-grüne Regierung gehabt. Oder eine rot-grüne, Hauptsache progressiv, umweltbewusst und sozial... Wenn man stattdessen mit dem Finger auf die Grünen zeigt und sagt: "Guck, die kriegen nix auf die Reihe!" Dann ist das ungefähr so, als bekäme man von seinen verstorbenen Eltern einen Haufen Schulden bezahlt, den man abbezahlen muss. Und nach einem Jahr zeigt dein Nachbar mit dem Finger auf dich und sagt: "Guck ihn dir an, der ist immer noch im Minus! Wie inkompetent!" Aber woher kommt denn das Minus (bzw. die unerledigte To-Do-Liste im Bundestag)? Dafür diejenigen verantwortlich zu machen, die jetzt neu drangekommen sind, erscheint mir reichlich weit hergeholt...

*meinte natürlich: "einen Haufen Schulden vererbt"