Hebräische Hölle

Ostberlin, Mitte der siebziger Jahre: Ein Offizier der Volkspolizei beobachtet im Park einen alten Mann, der ganz vertieft in einem Buch in fremder Schrift liest. Er stellt den Mann zur Rede: „Was lesen Sie denn in dieser fremden Schrift?“ „Das ist hebräisch“, erklärt der Alte, „das spricht man in Israel.“ „In Israel? Nach Israel werden Sie wohl kaum ausreisen dürfen“, antwortet der Offizier. „Ja. Das stimmt. Aber hebräisch ist auch die Sprache des Himmels!“, erklärt der alte Mann. „Und was wollen Sie machen, falls Sie in die Hölle kommen?“, fragt der Offizier. „Ach“, beruhigt ihn der Alte, „dort habe ich ja dann ohnehin kein Verständigungsproblem – russisch habe ich bereits in meiner Schulzeit gelernt.“

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Erklärung

Experiment

Der Witz spielt mit der Vorstellung, dass man im Himmel Hebräisch und in der Hölle Russisch spricht. Der alte Mann, der in der DDR lebt, deutet an, dass er durch seine Schulbildung in der DDR ohnehin für die Hölle sprachlich vorbereitet ist. Das ist eine ironische Anspielung auf den russischen Einfluss in der DDR.

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hahahaha